Spielberichte
Respektabler Start gegen den Favoriten KT III
Zum ersten Heimkampf der Saison trat Lengfeld I in Bestbesetzung gegen den Favoriten SC Kitzingen 05 III an. Gegen diesen Gegner war in den letzten Jahren selten etwas zu holen – doch diesmal lag Hoffnung in der Luft.
Ausgeglichener Start
Die erste Stunde verläuft ruhig. Solide Eröffnungen an allen Brettern, keine groben Fehler. Dann aber die erste Schrecksekunde: David Eisenmann übersieht eine Fesselung, verliert den Springer – 0:1.
Kitzingen zieht davon
Kurz darauf gerät Michael Eyring an Brett 4 unter Druck. Ein Doppelbauer auf der g-Linie wird zur Angriffsrampe, die schwarze Dame und der Läufer setzen immer stärker nach. Die Verteidigung hält nicht stand – 0:2.
Auch Sergey Melnikov kämpft lange auf Augenhöhe, doch seine knappe Bedenkzeit wird ihm zum Verhängnis. In höchster Zeitnot übersieht er ein Mattmotiv – 0:3.
An Brett 1 steht Matthias Hofmann nach der Eröffnung klar besser. Eine gewonnene Qualität scheint der Weg zum Punkt. Doch der gegnerische Druck auf dem Königsflügel wächst, und ein übersehener Verteidigungszug kostet die Partie – 0:4.
Erster Lichtblick
Dann endlich ein Erfolg: Stefan Röhr spielt eine ruhige italienische Partie, bis er mutig zum Angriff übergeht. Über die offenen f- und g-Linien gelingt ihm ein überzeugender Angriff – 1:4.
Knappe Partien und zwei Remis
Debütant Wolfgang Schmidtel zeigt an Brett 3 eine starke Leistung. Nach einem wuchtigen Angriff auf die gegnerische Grundreihe verpasst er den möglichen Gewinn. Doch sein Gegner schenkt ihm am Schluss mit Dauerschach ein glückliches Remis – 1½:4½.
Auch Günter Groß liefert eine abgeklärte Vorstellung. In einem positionellen Damenbauernspiel ergeben sich kleine Chancen auf beiden Seiten. Günter erarbeitet sich zwischenzeitlich sogar einen Mehrbauern, doch am Ende verflacht die Partie ins Remis – 2:5.
Am Schluss kämpft Stefan Memmel in einer ruhigen Caro-Kann-Partie. Nach frühen Abtäuschen scheint alles auf Remis hinauszulaufen. Doch ein zu weit vorgerückter Freibauer kostet die Partie – Endstand 2:6.
Fazit:
Ein ernüchterndes Ergebnis, aber kein enttäuschender Auftritt. Mit etwas mehr Glück an den Brettern 1 und 3 wäre ein Punktgewinn möglich gewesen. Gegen den Topfavoriten der Liga zeigte Lengfeld I eine geschlossene und kämpferische Leistung – und dürfte mit dieser Einstellung in den kommenden Runden noch für Überraschungen sorgen.
 
Knappes 3½:4½ in Burggrumbach/Bergtheim
Wir haben uns im Teaser viel vorgenommen („Statement-Spiel“) – am Ende blieb’s ein Statement in Lernkurve: mutig aufgetreten, knapp unterlegen. Das Ziel bleibt: Ruhe bewahren, Chancen besser verwerten und im nächsten Spiel den ersten Mannschaftspunkt einfahren.
Matchverlauf in Stichpunkten
- Früher Aufwind: 1:0 durch kampflosen Sieg an Brett 8 (Wolfgang Reul).
- Topbretter solide: Remisen von Matthias Hofmann (Brett 1) und Günter Groß (Brett 2).
- Der Mittelbau entschied: Zwei Niederlagen in Serie brachten uns ins Hintertreffen; Sergey Melnikov hielt mit Remis dagegen.
- Anschluss hergestellt: David Eisenmann gewann an Brett 7 – am Ende fehlte ein halber Punkt zum Ausgleich.
Ja, wir haben den Ton im Vorfeld bewusst hoch gewählt. Nach dem Spiel gilt: Anspruch bleibt, aber wir drehen die Lautstärke etwas runter.
Die Liga ist eng; wer Punkte will, muss sie am Brett erzwingen. Wir nehmen das 3½:4½ als klare Arbeitsaufgabe mit – vor allem im Mittelspiel an den Brettern 3–6.
Wir greifen in Runde 2 wieder an – leiser im Teaser, lauter am Brett.
 
Kreisjugendeinzelmeisterschaft 2025
Der ganz normale Wahnsinn eines Schachturnieres oder: ein Glück, dass Kinder so sind wie sie sind….
Man kann es auch einfach „Kreisjugendmeisterschaft – ein Qualifikationsturnier für die unterfränkische Meisterschaft nennen. Kann man, muss man aber nicht.
Wofür spielen wir eigentlich Schach, warum tun sich die Trainer und Betreuer das an? Man könnte die Sonntage auch anders verbringen: bei einem Spaziergang im Wald, ein Radausflug, einfach zu Hause auf dem Sofa gemütlich in einem Buch schmökern, entspannt sich den Film ansehen, den man schon ewig sich ansehen wollte. Aber nein, irgendwas muss dieses „königliche“ Spiel an sich haben, dass man sich den ganzen Sonntag (Anreise bis 9 Uhr 15, Abreise grds. nicht vor 17 Uhr, also Rückkunft bis gegen 18 Uhr) um die Ohren schlägt, mit den betreuten Kindern und Jugendlichen fiebert, diese tröstet, wenn wieder einmal dieser blöde gegnerische Springer mittels Gabel einem die Dame klaut. Und dabei hat man doch sich voll konzentriert. Die Welt ist einfach ungerecht. Blödes Spiel, dieses Schach! Eindeutig! Der Gegner hat einfach nur Glück. Glück, dass man nicht selber seine Dame geschlagen oder ihn gar matt gesetzt hat. Und das beim ersten eigenen Turnier, bei dem man die (Schach-)Welt aus den Angeln heben wollte, den Gegnern zeigt, was man kann. Das erste Turnier: die Nacht davor kaum geschlafen. „Frühstücken? Ich habe keinen Hunger. Ich will jetzt los. Wie läuft so ein Turnier überhaupt ab?“
Mit diesen und anderen Gedanken ist wohl ein Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei unserer diesjährigen Kreisjugendmeisterschaft an den Start gegangen, für die es eben die erste Turnierteilnahme war. 73 Kinder und Jugendliche saßen sich an den Brettern in den 4 eigenen (U12, U14, U16, U18) und einer gemischten (U8 mit U10) Altersklasse gegenüber.
Da die Kinder und Jugendlichen auch alle pünktlich zum Turnier kamen, die Anmeldung (auf Grund der erfolgten Voranmeldungen) bereits um 9 Uhr 45 abgeschlossen war, konnten wir nach der Eröffnungsansprache, bei der nochmal die Regeln – v. a. im Hinblick auf die Handhabung der Regelverstöße – dargelegt wurden, die erste Runde um 10 Uhr 20 starten.
Dank der hervorragenden Unterstützung der Schiedsrichter aus Rottendorf, Jana Bardorz – U8/U10 – und Duy-Khang Tran (U12), Versbach (Peter Marx U14) sowie Stefan Memmel und Michael Eyring (jeweils TSV Lengfeld) verliefen die einzelnen Runden störungsfrei und reibungslos.
Die Turnierleitung hatte Katharina Senft, unsere Bezirksjugendleiterin, übernommen. Und das hat sie hervorragend gemacht. Nach der 3. Runde konnten wir eine kurze Mittagspause einlegen, bei der der Nachwuchs endlich einmal sich vor der Halle im Freien etwas austoben konnte.
Den üblichen Lärmpegel im Turniersaal in Kauf nehmen mussten v. a. die U16- und U18-Spieler. Kinder sind halt Kinder. Und das ist auch gut so. Sie sind lebendig, leben in ihrer Welt und toben herum und leben ihre Gefühle aus. Sie werden noch früh genug “erwachsen…”.
Trotz dieser Umstände gab es spannende Partien, Dramen an den Brettern. V. a. wenn sich die Spieler nicht einig sind, ob eine dreifache Stellungs- bzw. Zugwiederholung vorliegt oder nicht. Manch einer moniert die Regelverstöße des Gegners nicht und muss dann feststellen, dass man trotz zweier Damen und 1 Läufer gegen einen König mit einem Bauern noch verlieren kann, weil man selber den zweiten oder gar dritten Fehlzug begangen hat. Beim ersten eigenen Turnier kann man in 7 Partien so viel lernen, wie sonst in einem ganzen Schachjahr nicht…..
So wird Partie um Partie gespielt und nach 7 Runden stehen die Platzierungen fest. Zumeist setzen sich die Favoriten auf die Meisterschaft durch. Mitunter muss die Buchholzwertung herhalten, mitunter auch die verfeinerte Buchholzwertung. Und da in einer Altersklasse beim 3. Platz auch diese nicht hilft, haben wir zwei dritte Plätze. Demzufolge auch 2 Pokale.
Die Sieger der einzelnen Altersklassen:
- U08/U10: Jaron Remo Flath (U10, 6 Punkte) gewann knapp vor David Eisenmann (U10, ebenfalls 6 Punkte, aber schlechtere Wertung) und Artem Oskin (U10, 5 Punkte). Bester Spieler der U08 war Qixi Wang (4 Punkte). Den Titel in der U10w gewann Elif Karimli (2 Punkte).
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U12: Daniel Deng und Leo Keller teilten sich mit jeweils 6 Punkten die Spitze; aufgrund der besseren Wertung wurde Daniel Kreismeister. Anna‑Lena Sandt holte mit 5 Punkten den dritten Platz und zugleich den Titel als beste Spielerin der U12.
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U14: Mit 5,5 Punkten sicherte sich Sourish De den Meistertitel. Auf Rang 2 landete Maxim Kyiashko (5 Punkte), Platz 3 ging an Simon Kuberek (4,5 Punkte). Beste Spielerin der U14 war Marie‑Eleni Schaab.
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U16: Hier dominierte Sebastian Jadron, der alle 7 Partien gewann. Linus Wolpert folgte mit 6 Punkten auf Rang 2, während Valentin Düren mit 5 Punkten den dritten Platz belegte. Den Titel in der U16w gewann Hannah Koos (3 Punkte).
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U18: Souverän mit 7 Punkten aus 7 Runden gewann Elmo Klein Murcia. Zweiter wurde Mateusz Migula mit 6 Punkten. Den dritten Platz sicherte sich David Kuberek (4,5 Punkte, bessere Wertung). Beste Spielerin der U18 wurde Gracia Remler (3 Punkte).

Damit haben sich die Erstplatzierten in ihren Altersklassen auch für die unterfränkische Meisterschaft qualifiziert.
Alle Ergebnisse im Detail sind hier abrufbar: https://jugend.ufra-schach.de/index.php/meisterschaften/meisterschaften-2025-2026/kreis-einzelmeisterschaften-2024-2025/
Lengfelder Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Aus Lengfeld nahmen insgesamt 11 Mädchen und Jungs teil.
In der U10 landete Remus Curtef bei seinem allerersten Turnier auf einem tollen 5. Platz, und David Eisenmann (schon fast ein alter Hase im Jugendschach) erreichte einen hervorragenden 2. Rang.
In der U12 belegten Eman Elsafty Platz 5 bei den Mädchen und Julian Heinrich (ebenfalls Erstturnier) Platz 15 bei den Jungs, während Toni Müller den 11. Rang erreichte. Daniel Deng „schoss den Vogel ab“ und belegte – bei 18 Startern in dieser Altersklasse – mit 6 Punkten aus 7 Partien den 1. Platz.
Ebenfalls einen 1. Platz errang bei den U14-Mädchen Marie-Eleni Schaab – Klasse!
Den Sprung auf’s Treppchen in der U16 verpasste leider Felix Oppmann durch eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten in der letzten Runde, während für Moritz Jeschke an diesem Tag nichts zusammenlief und so nicht mehr als der 7. Rang drin war.
Nicht viel besser erging es Savelii Klymenko bei der U18, der bei den jungen Herren nicht über den 6. Rang hinauskam. Leonie Pan konnte hingegen den Sprung auf’s Treppchen bei den U18-Damen schaffen – Platz 3 steht, wie schon vor einigen Jahren, erneut für sie zu Buche.
Da diese Kreisjugendmeisterschaft als Qualifikationsturnier für die Unterfränkischen Meisterschaften im Januar 2026 gilt, haben sich aus allen Altersstufen jeweils die ersten drei Mädchen und Jungs für dieses Turnier qualifiziert.
Wie bereits in den vergangenen Jahren finden diese Meisterschaften vom 02. bis 05. Januar 2026 in Bad Kissingen statt. Schon jetzt wünschen wir allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg und noch mehr Freude für dieses Turnier!
Dass alle eine bildliche Erinnerung mit nach Hause nehmen können, liegt an unserem Fotografen W. Schmidtel, der es sich nicht nehmen lässt, fast 400 Mal im Laufe des Tages zu knipsen – mein Mitgefühl gilt seinem Oberschenkel 😊 – und so (nahezu) jeden Teilnehmer fotografisch unter https://tsvlengfeld.pixieset.com/kreisjugendeinzelmeisterschaft2025 verewigt.
Alle Kinder und Jugendliche gehen mit einer Urkunde und einem Pokal bzw. einer Medaille nach Hause. Die einen erschöpft, die anderen ein wenig traurig, andere glücklich und stolz. Wie Kinder und Jugendliche ebenso sind. Sie sind, wie sie sind. Toll!
Normalerweise enden Rapidturnier inkl. Siegerehrung gegen 17 Uhr. Da aber alle Partien ohne große Probleme über die Bühne gingen, konnte die Siegerehrung auf Grund der vorgefertigten Urkunden schon um 16 Uhr starten. Um 16 Uhr 20 hielten alle Kinder und Jugendliche ihre Urkunden, Medaillen und Pokale in den Händen, Fotos der Siegerehrungen waren geschossen und wir konnten allen Mitwirkenden (v. a. Katharina Senft) danken. Natürlich kam auch der Dank an die vielen Helfer im Hintergrund (Küchenteam und C. Jeschke für die Hilfe bei den Urkunden) nicht zu kurz.
Um 16 Uhr 30 war es also geschafft. Wir hoffen, auf ein baldiges Wiedersehen und wünschen den vielen Schachturnierneulingen, dass noch viele Schachturniere folgen werden.
Auf bald!
Matthias Hofmann
PS: Für Interessierte, hier nochmals die Einladung.