Schach - Spieltag 5

 

Wann ist ein Fehler ein Fehler? Nur und nur dann, falls der Gegner ihn ausnutzt!

Tja, da haben wir uns mehr oder weniger mal wieder selbst geschlagen! Mindestens ein Remis war drin gegen den Absteiger aus der Bezirksliga. Dass ich auch zu den Kandidaten gehöre, die ein besseres Ergebnis hätten erzielen sollen/dürfen/wollen/können, ist mir selbst heute noch gegenwärtig, auch wenn äußere Umstände ihren (kleinen) Teil dazu beigesteuert haben. Im kommenden Heimwettkampf werde ich als Schiedsrichter darauf achten und drängen und es auch notfalls durchsetzen, dass die Mitschriften leserlich – weil so nachspielbar – erfolgen. Falls nicht, werde ich dem jeweiligen Spieler entsprechend den Regeln eine Zeitstrafe erteilen bzw. dem Gegner eine Zeitgutschrift! Aber nun zum Wettkampfgeschehen. 

Michael gegen Michael, Hettstädter gegen Veitshöchheimer, ehemalige Mannschaftskollegen treffen in Lengfeld aufeinander. Und man merkt schnell, dass sie sich gut kennen, Respekt voreinander haben und unnötige Risiken vermeiden. Ein ruhiges Damenbauernspiel entsteht, Michael E. schiebt seinen Bauern bis nach c4, die Zentrumsbauern auf den d- und e-Linien werden beidseits getauscht und entfernt, ein weißer Springer thront – unangreifbar von Michael E’s Bauern – lächelnd auf d4 (dafür ist der schwarzfeldrige weiße Läufer noch im Stall auf c1), alle Läufer sind noch auf dem offenen Brett, die schwarzen Türme scharren mit den Hufen, weil sie nach d8 und e8 rollen wollen. Es ist angerichtet also für ein spannendes Mittelspiel. Und was machen die beiden Heroen? Wollen sich wohl gegenseitig nicht an die Gurgel gehen und vereinbaren mir nichts dir nichts ein Remis nach einer knappen Stunde! Einfach so! Nun ja, aus unserer/schwarzer Sicht ein guter Start zum 1⁄2 : 1⁄2. Sebastian entwickelt sich mehr und mehr zu einer Bank. Gegen den wirklich unangenehm zu spielenden Dieter Metzger (er hat auch schon einige Stationen in der Würzburger Schachszene absolviert) grübelt und grübelt Sebastian (ich hätte schier gesagt stunden-) lang (im Schnitt 2 Minuten + 20 Sekunden), während sein Gegner es anscheinend wahrlich eilig hat. Bei 49 Zügen nur 33 Minuten Zeitverbrauch; von Bedenkzeit kann man da wohl wirklich nicht ganz sprechen . Aber egal – zum symmetrischen englischen Spiel: Beide halten sich bedeckt, halten sich an die gängigen Schachentwicklungsregeln, sichern ihre Stellung und Linien. Bauernabtausch bzw. deren Schlagen scheint unter diesen englischen Ehrenmännern verpönt zu sein, lieber opfern/geben sich die Offiziere im Kriege, bevor sie das Fußvolk opfern. Nein, nein, die Bauernlinien werden schön zusammen gehalten. Das erschwert natürlich die Beweglichkeit der Kavallerie bzw. der anderen, sich läuferisch fortbewegenden Mitstreiter, von den Schwerfiguren oder dem Königspaar mal ganz zu schweigen. Ob da jemals einer das Risiko eingehen wird, eine Flanke zu öffnen, um dann dem anstürmenden Gegner in die Parade zu fahren? Man wird sehen... 

Christian dürfte sich anfangs auch ein wenig die Augen gerieben haben, als sein Gegner mit Sg1-f3 nebst h2-h3 beginnt. Doch dann entwickelt sich das Spiel recht schnell und die Beiden gelangen recht schnell in das uns allen wohl vertraute Fahrwasser der Zuckertort-Eröffnung. Kennt Ihr nicht? Ich habe davon schon mal gehört und sie bestimmt auch irgendwann mal auf dem Brett gehabt, aber nicht in einer Turnierpartie. Aber Christian scheint sich da wohl zu fühlen. Nach Abtausch der c- Bauern kann er deren Linie mit Dame und Turm besetzen, während gar seine Pferde auf e4 und f6 bombig stehen. Weiß konnte seine Entwicklung auf dem Damenflügel noch nicht beenden. Der Läufer auf b1 guggt ganz bedröbbelt drein, da er vom eigenen e-Bauern am Ausflug gehindert wird und der Turm auf a1 steht da wie in Stein gemeißelt. Null Bewegung, null Ausstrahlung, null Verteidigungsbeitrag, einfach null.

Andreas sieht sich der – schon dem Namen nach gefährlichen – „Sizilianisch-im-Anzug“-Variante der englischen Eröffnung gegenüber. Schwarz hat also keine Angst, das merkt man rasch. Die Entwicklung verläuft klassisch; Andreas sollte noch seinen Damenläufer entwickeln, seine Dame einen kleinen Schritt nach vorne machen lassen und zu guter Letzt dann seinen Monarchen auf einer sicheren Seite hinter seinen Bauern in Sicherheit bringen. Aber des Schwarzen Lc8-f5 lockt zu sehr zu Sf3- h4. „Ein ungeschützter Läufer! Soll er ihn doch mit seiner Dame schützen, dann tausch ich ihn ab. Oder er verschwindet wieder dahin, wo er hergekrochen kam. Dann kann ich f2-f4 ziehen, rochieren und bekomme einen schönen Angriff auf der f-Linie. Vielleicht kommt mein Bäuerchen gar bis f5. Das wäre toll!“ denkt sich Andreas – ein wohlfeiler Plan! 

Sergey kann wieder seine vertraute spanische Steinitz-Variante spielen. Anscheinend ähneln sich beide Spieler in ihrer Abneigung für gegnerische Springer, denn auch Schwarz tauscht seinen Läufer gegen Sergeys Springer auf der c-Linie, sodass nach 14 Zügen auf der c-Linie sich 4 Bauern „gegenüber“ stehen; Weiß auf c2 und c4, Schwarz auf c5 und c6. Auch im übrigen Feld halten die Bauern jeweils eine identische Struktur. Der Tausch zweier Türme auf b3 eröffnet Sergey dann den Ausblick, ohne Doppelbauern in einem möglichen Endspiel Vorteile für sich verbuchen zu können. 

Dass es bei mir eine lange Partie werden wird, die mit einigen taktischen Raffinessen versehen ist, ist schnell klar. Entsprechend der jeweiligen Eröffnungstheorie wird mein Gegner am Damen- und ich am Königsflügel aktiv. V. a. die Bauernstruktur im Zentrum mit den schwarzen Bauern auf c5 und d4 und meinen Bauern auf e5 und f4 nötigt uns beide dazu, genau aufzupassen und dem Gegner kein Einbruchsfeld mit einem Offizier in Beschlag nehmen zu lassen. Das wird ein Geduldspiel. Vieles deutet im Mittelspiel auf ein Remis. Das Ergebnis wird davon abhängen, wer wohl seine Endspielstrategie durchsetzen kann. Meine Springer am Königsflügel oder seine Läufer am Damenflügel nach erfolgten Öffnungen der c- und/oder d-Linien?! 

Thomas passiert an diesem Tage auch etwas Menschliches – er verrechnet sich bzw. sieht einen möglichen Zug seines Gegners ohne dessen Wirkung richtig einzuschätzen. Oder schätzt er ihn doch richtig ein und sein Hirnkastl spielt ihm dann auch einen Streich? Na egal. Jedenfalls bekommt er es mit Gerhard Münch zu tun und der ist nicht ohne. Ich kann aus der Erinnerung nicht mehr genau sagen, um welche Eröffnung es sich handelt, deswegen erspare ich mir diese Mutmaßung. Jedenfalls spielt da wieder ein Bauer auf der c-Linie die Hauptrolle, der von c4 nach vorne eilend ein Abzugsschach offenbart und gleichzeitig aus einem edlen Ross auf b6 ein kümmerliches Häufchen Elend werden lässt, denn nach dem unerlässlichen Kg8-h8 schlägt der eigentlich viel zu kleine Bauer mittels c5xSb6 diesen viel zu großen Springer. So muss sich Thomas, falls man es genau nimmt, ohne jegliche Chance auf ein wirksames Gegenspiel seiner Haut erwehren. 

Herbert spielt mit seinem Gegner ein abartiges Spiel, eine Abart von Holländisch, Damen- bzw. Königsindisch (irgendwas halt ohne d2-d4). Beide haben wohl vor ihren eigenen Abartigkeit Respekt und agieren wieder nur sehr vorsichtig. Keiner will den Rubikon überschreiten und über seine eigenen 4 Reihen hinaus ins gegnerische Terrain vordringen. Erst im 21. Zug wagt sich Herberts Bauer vorn f4 nach f5 und bedroht den Läufer auf e6. Im Schutze dieses Bauern ist auf dem Königsflügel für Herbert bestimmt was drin, denn die schwarze Bauernmacht vor dem ängstlichen schwarzen König steht auf f6, g5 und h6 doch etwas luftig da. Da müssen die Offiziere die 7. Reihe mit Lf7, Lg7 und Sh7 in Beschlag nehmen und schützen. Sieht bisl komisch aus ☺ 

Bei Sebastian tummeln sich die Figuren lange im Schutze der eigenen (Bauern-) Reihen. Bis dann doch mal sich zwei Bauern bekriegen und zusammen das Schlachtfeld verlassen, vergehen 21 Züge. Auch die nächsten 15 Züge sind vom taktischen Geplänkel geprägt. Mal konzentriert sich das Geschehen auf den Königs- mal auf den Damenflügel, dann auf die mittlerweile halb offene f-Linie. Da will Weiß sich was zusammenbrauen lassen. Seine Türme versammeln sich auf ebenjener Linie, um gegen die vermeintliche Achillesferse Sebastians auf f6 mit Unterstützung eines Bauern durch g4-g5, h6xg5, h4xg5 unwiderstehlichen Druck auszuüben. Natürlich muss Sebastian dem Druck etwas entgegen setzen – also Tc7-f7 und Ruhe im Karton. Jetzt hat Sebastians König Ruhe, aber statt Tc7-f7 lieber Da8-a7 und plötzlich ist Weiß fast aller Angriffsmöglichkeiten beraubt – Stichwort Fesselung. Ein gar garstiges Wort. In diesem Fall hätte es Sebastian aber auf die Siegesstraße gebracht. Ob er dann an den anstehenden Kreuzungen nicht falsch abgebogen wäre? Man weiß es nicht. Aber die Chancen wären da. So einigt man sich nach weiteren Schlägereien auf dem Brett auf ein Remis. Das Dauerschach durch den Gegner lässt Sebastian keine andere Möglichkeit mehr: 1:1. 

Christian konnte in der Zwischenzeit die vorgenannte positionelle Schwächung des Gegners dazu nutzen, diesem vorzugaukeln, dass es doch gar kein so schlechter Gedanke sei, für die Beweglichkeit des Läufers auf c1 einen Bauernverlust auf b2 hinzunehmen. So lässt es sich mit einem gesunden Mehrbauern gut spielen. V. a. falls die Dreingabe des gegnerischen Bauern unfreiwillig geschah und der Gegner trotz allem keine wirkliche Chance erhält, einen bedrohlichen Angriff zu starten. So denkt sich Christian: „Dann tauschen wir mal die Damen und Offiziere, das verleiht meinem Bauern noch mehr Gewicht. Das war allerdings eine Fehlkalkulation, denn jetzt hätte sich Weiß den Bauern durch ein Zwischenschach auf h7 zurück erobern können. Aber möge der geneigte Leser jetzt seinen Blick wieder ganz nach oben gleiten lassen und schwenken. Denn was entdeckt er da? Richtig! Das Motto dieses Wettkampfes „Ein Fehler ist nur dann ein Fehler, falls der Gegner ihn ausnutzt!“ Da dies nicht geschieht, verfügt Christian letztendlich nicht nur weiterhin über seinen Mehrbauern! Nein, in der Tat ist das sogar ein Freibauer geworden, als das erste Turmpaar von der c-Linie verschwindet und das weiße Bäuerchen von b4 nach c5 schlägt. So sichert Christian seine Bauernstruktur, bevor sich sein Monarch letztendlich auf die lange, laange, laaange Reise von g8 über b4 bis e3 begibt, um dann nach dieser langen Reise endlich Stärkung erfahren zu dürfen, als er sich die am Wegesrand stehenden Bauern auf d4 und c5 einverleibt. Wenige Züge später steht es 2:1! 

Andreas‘ Plan hat zwei Haken – Bauern auf e5 und g7. Nach f2-f4, e5xf4 verbietet sich Lc1xf4 wegen g7-g5. Also stattdessen Sh4-f3, was nun zu f4xg3 führt. Andreas geht nun volles Risiko. Nimmt mittels h2-h3 lieber dem Gegner das (Einbruchs-) Feld g4 und spielt so mit zwei Bauern weniger. Und dieser Bauer auf g3 beschäftigt ihn auch noch lange. So lange, dass andere Schwächen aufbrechen, die den Bauern auf g3 unwichtig werden lassen. Jedenfalls bleibt dieser schwarze Held bis zum Spielende auf dem Brett. Andreas gelingt es nicht, diesen zurück zu holen. Mit zwei Bauern mehr im Gepäck tut sich Schwarz letztendlich leicht, nach und nach die sich öffnenden Linien und Diagonalen mittels eines (wahrlich hässlichen schwarzen) Läufers (auf e4), der Dame und eines Turmes, der irgendwann flink wie eine Gämse im Gebirge auf der 6. Reihe (der andere Turm festigt nur sicherheitshalber die Verteidigungsstellung) schier hin und her springt, um den auf die lange Seite rochierten König aus allen Lagen unter Beschuss zu nehmen. Die schwarzen Figuren (insbesondere die Bauern auf c5, d4 und g3) verhindern jegliche Verteidigungsstruktur. Letztendlich opfert sich ein weißer Turm für den hässlichen Läufer auf e4, aber das soll auch nichts mehr nutzen. Letztendlich zerren und jagen die schwarzen Geister den weißen Monarchen quer über die Felder, um ihn letztendlich auf e5 matt zu setzen – 2:2 

Die Kalkulation hinsichtlich der Bauernstruktur geht für Sergey leider nicht auf. Schwarz kontrolliert die b-Linie und übt permanenten Druck auf der b-Linie aus. Sergeys Springer muss nach a1 und hat nur noch eine Aufgabe: Schutz und Erhalt der vom Aussterben bedrohten Art „Bauer auf der b-Linie. Das kostet allerdings sehr viel Kraft und noch mehr Zeit. „Die Zeit wird immer knepper und es frohlockt der Gegner, weil er den Sieg geschenkt bekommt, weil Sergeys Uhr nicht richtig gongt!“ So die Meinung des Herrn Jürgen Diehm. Und die Frage stellt sich: Hat Sergey 40 Züge rechtzeitig absolviert? Schiedsrichter ist keiner dar und alle als Schiedsrichter ausgebildeten Lengfelder/Schernauer sind in ihrem Kampf gefangen. Also nehme ich mir die Zeit und versuche verzweifelt, aus der sogenannten Mitschrift der Akteure die richtige/komplette Zugabfolge zu eruieren. Irgendwann ist es geschafft und die Frage ist mit „Ja“ zu beantworten. Ich begebe mich zu meinem Brett und gehe davon aus, dass die beiden noch länger spielen. Irrtum. Einen Zug später erklären sie einstimmig die Partie für Remis – Super! 2 1⁄2:2 1⁄2. Thomas hat sich zwischenzeitlich wohl gedacht, „Wäre ich heute besser mal zu Hause geblieben!“. Denn egal, was er versucht – sein Gegner lässt keine Chance zu, dass er irgendeinen Ausweg findet. In aller Ruhe (und eigentlich mehr als das) baut Weiß seine Stellung auf und um. Sein Übergewicht wird dann so groß, dass Thomas noch einen Turm gegen einen Springer eintauscht, aber irgendwann ist es vorbei. Thomas muss das erste Mal in unseren Reihen das Gefühl mit uns teilen, eine Partie zu verlieren. „Thomas, ich stimme Dir zu, es ist ein Scheißgefühl...“ 2 1⁄2:3 1⁄2. 

In meiner Partie kann noch alles passieren. Ein ungenauer Zug, der dem Gegner die Kontrolle über ein wichtiges Feld verschafft und man gerät augenblicklich in Schwierigkeiten. Also lieber ein Schritt zu vorsichtig als einen zu optimistisch. Das kostet natürlich Zeit. Zumindest für mich ist es sehr ungewöhnlich, dass ich (bis zum 22. Zug in etwa) im Schnitt 4 Minuten benötige. Mein Gegner liegt aber im selben Zeitrahmen. Dann geschieht das Malheur mit Sergeys Partie. Ca. 5 Minuten vergehen, bis ich dessen Partie geklärt habe. Natürlich eile ich raschen Fußes zu meiner Partie zurück, notiere meines Gegners Zug und starre auf’s Brett. Meine ursprüngliche Idee hat er widerlegt, aber nun kann ich mit meinem Springer nach e4 und dann – unterstützt vom meinem Bauern/Helden auf e5 – nach f6. Das sieht doch sehr gut aus. Da wird er dann grübeln dürfen, und das tut meinem Zeitkontingent mehr als gut. Gedacht – getan. Um augenblicklich aschfahl im Gesicht zu werden. Denn das unterminiert den Schutz meines Bauern auf e5 und es dauert nur wenige Sekunden, dann schlägt er ihn mittels Dc7xe5. Und wieder wandern die Augen des geneigten Lesers ganz nach oben. Denn es ist passiert, was ich schon immer mal befürchtet habe. Das Eingreifen als Schiedsrichter in eine laufende Partie kostet einfach Konzentration und dann noch in dieser (aufkommenden Zeitnot-) Phase. So wird aus dem Mindestremis (mit kleinen Siegchancen) binnen drei Züge eine Verlustpartie zum 2 1⁄2:4 1⁄2. 

Weder Herbert noch sein Gegner finden den Weg zu einem aussichtsreichen Plan. Von daher manövrieren sie beide ihre Figuren vorsichtig. Obwohl Herbert mehr Raum hat, muss Schwarz nichts wirklich befürchten. Dessen Bauernstruktur dürfte auf lange Sicht etwas gesünder sein. Auch wirken seine Schwerfiguren mehr im Zentrum, da Herberts zweiter Turm auf f1 nicht so wirklich weiß, was er da machen soll. Auf jeden Fall sollte sich Herberts Streitmacht um den auf d4 durch Turm und Dame auf d7 bzw. d8 bedrohten Springer kümmern, am besten diesen auf b3 in Sicherheit bringen. Aber Herberts Springer decken sich ja gegenseitig – also alles kein Problem ! „Ahhhhhhhhhhh! Doch ein Problem!“ Td7xSd4, Se2xTd4, Dd8xSe4 (wie war das nochmal mit den nach oben wandernden Augen des werten Lesers ?) und plötzlich ist der Gegner im Vorteil. Damentausch folgt und Herbert kämpft gegen die Niederlage an. Seine „Bauernkette“ d4, e6, f5 ist schon unangenehm, denn dem schwarzen König ist so das Fluchtfeld f7 genommen. Der schwarze Läufer auf g7 wird auch nicht mehr das Tageslicht eines aktiven Läufers erblicken, blockieren doch seine eigenen Bauern auf e7, f6 und g5 jegliches Entkommen. Da müsste doch was gehen für Herbert! „Ja Herbert, sieh auf’s Brett, sieh‘ hin und sieh‘ nochmal hin!!!“ C6-c5 – welch ein Wahnsinnszug des Schwarzen. Macht aus einer unverlierbaren Partie für Schwarz eine sofortige Gewinnpartie für Herbert. „Schlag den Bauern, Herbert, schlag ihn!!! Er kann nicht wieder schlagen, denn dann ist er Matt! Matt! Hörst Du?! Dein Turm setzt auf d8 Matt! Und wenn er das Matt verhindert, kassierst Du erst den Springer und dann den Läufer ein! Herbert, Du hast es geschafft! Glückwunsch! Da hast Du wohl auch an das Motto des Tages gedacht und nützt den Fehler Deines Gegners aus. Egal, gewonnen ist gewonnen “ „Herbert, was machst Du denn da??? Du schaffst uns noch! Zweimal bekommst Du die Möglichkeit und beim zweiten Mal machst Du auch noch Remis!“ 3:5 

Das war schon ein ärgerliches Ding. Große Siegchancen waren ja nicht zu erwarten, aber dass wir so knapp verlieren (ich behaupte einfach, dass Herbert seine Partie gewonnen, weil er einfach nochmal auf’s Brett geguggt hätte, hätte ich meine nicht so blöd verloren), ist schon sehr ärgerlich. Dass beim anschließend abgesprochenen gemeinsamen Abendessen fast mehr Gästespieler da waren als Gastgeber, fand ich auch bisl schade. Ich hoffe, dass wir das beim nächsten Heimwettkampf am 19. März 2017 ausgleichen werden. Ich werde nochmal einen großen Tisch reservieren lassen. Ich hoffe, Ihr seid alle dabei! 

MC Hofi

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