Schach - Spieltag 3

 

Ein Sieg musste gegen die Prichsenstädter her, um Abstiegssorgen endgültig zu verbannen. Und für die Prichsenstädter war wohl auch klar, sollten sie gegen uns verlieren, würden sie wohl Abstiegskandidat Nummer 1 sein. So wie vergangene Spielzeit, als sie nur durch den Zwangsabstieg der SG Himmelstadt/Zellingen vor diesem Schicksal bewahrt wurden.
Demzufolge treten Sie mit ihrer – zumindest in dieser Spielzeit bisherigen – stärksten Aufstellung an und profitieren anfangs davon. Irgendwie scheint Sebastian (diese Saison?) mit Schwarz nicht so wirklich zu Recht zu kommen. Auf dem scheinbar zu rutschigen Parkett des italienischen Walzers rutscht er bereits im 6. Zug leicht aus, als er mit seinem Damenspringer mittels Sc6-a5 den Läufer auf c4 befragen will. Ist ja auch ein nachvollziehbarer Gedanke, den der ist ja wirklich wichtig für Weiß. Aber deswegen hat sein Gegner bereits auch ein Schlupfloch auf a2 für ihn freigemacht, in das er schnurstracks verschwindet. Besser wäre gewesen, mittels Sf6xe4, gefolgt von Sc3xSe4 d6-d5, Lc4-d3 d5xSe4 usw. diesen Läufer von der Diagonale a2-f7 zu vertreiben. So sitzt also das Springerlein heulend und schniefend fernab des Geschehens am Rand (da gab’s doch mal ein Sprichwort, von wegen „Springer am Rand ...“ – ich weiß gar nimmer, wie das lautet
) und blickt mit dem Fernrohr auf das Geschehen im Zentrum. „Huch, jetzt muss ich mich ja wieder bewegen, da so ein böser Bauer mittels b2-b4 auch noch angreift. Also geschwind zurück nach c6. Ich bin da zwar ungeschützt, aber zumindest spiel ich wieder mit!“ denkt sich das tapfere Ross, „außerdem kann sich dann mein Pendant, mein holder Königsspringer, gegen den bösen weißen Springer auf d5 tauschen, und ich springe, reite, hüpfe freudestrahlend nach/schlage auf b4 diesen bösen bösen Bauern. Soll er doch dann mit seinem Königsläufer meinen Turm auf a8 eliminieren. Ich hüpfe, springe, reite, schlage dann noch freudestrahlender auf c2 ein und spieße dann in einem Zug einen Turm, eine Dame und einen König auf und niemand kann mich schlagen! Njammi! Legggerrrrr! So mach ich das! Dumdidumm.....!“ Springer reitet, springt, hüpft also bis nach b4. „Tolle Aussicht, schlag doch, schlag doch auf a8! Hihi! Heee, was machst Du da? Das darfst Du nicht machen! Du sollst meinen Turm schlagen und nicht, oh nein, oooh nein, oooooh nein, mit Deiner blöden Dame nach c3 ziehen, c2 decken, mich auf b4 bedrohen und außerdem auf g7 mit Matt drohen. Mir wird schlecht, mir wird kotzübel, ich brech` zusammen. Ich wollte doch der strahlende Held sein und jetzt bin ich am Ar...! Was kann ich für meine Mannschaft tun? Vielleicht noch zumindest auf c2 mich opfern, das Matt so verhindern und so vielleicht noch aus dem gröbsten Schlamassel mich heraus winden? Ein Versuch ist es wert. Also los.“ So also verschwindet der tapfere Held nach seinem langen Ausritt Sb8-c6-a5-c6-b4 auf c2 im 16. Zug vom Brett und 4 Züge später ist nach einer 3⁄4-Stunde der Rückstand da – 0:1

Christian hat es an diesem Tag mit einem von zwei jugendlichen Gegnern zu tun. Aber Vorsicht, die können schon ganz schön gewieft sein! Kennen sich auch schon in vielen Eröffnungen aus. Also wählt Christian einen vorsichtigen Caro-Kann-Aufbau. Stellt seine Dame nach c7, die leise, aber anscheinend für Weiß furchteinflößend, nach h2 blinzelt. Diese Diagonale muss aus Sicht des Weißen unterbunden werden. Und prompt passiert es. War es ein Finger- oder ein Gedankenfehler? Wir werden es nie erfahren. Jedenfalls zieht Weiß statt h2-h3 g2-g3, um nach Christians Antwort Lf5-g4 h2-h3 zu ziehen. Dieses Bäuerlein vertilgt Christian zu gerne durch Lg4xh3, um wenige Züge später durch seinen doppelten Angriff – Lg4 und Se5 auf den nur durch die Dame geschützten Springer f3 – diesen Springer/diese Blume am Wegesrand zu pflücken. Die Partie sollte gewonnen sein.

Caro-Kann scheint groß in Mode zu sein; auch mir will mein Gegenüber dies schmackhaft machen. Schmeckt mir aber nicht so ganz und ich schwenke in die Zwei-Springer-Variante. Der Doppelbauer auf der f-Linie muss doch für Schwarz schlecht und für mich gut sein. Das Zentrum sollte nach dem Damentausch auch „mein Schatz“ sein, schließlich kontrolliere ich mit meinen Lieblingsfiguren auf c4, d4, f4 und g4 Raum und Zeit.
Heiko verursacht in seinem zweiten Wettkampf mehreren Leuten Schwierigkeiten. Zum einem seinem Gegner durch seine unkonventionelle Spielweise, zum anderen mir durch seine unkonventionelle Schreib-/Notationsweise. Mit letzterem ist er aber nicht alleine, gell Michael und Sergey
? Ich glaube, in der nächsten Theorieeinheit üben wir korrektes Ausfüllen der Notationsblätter und lesbare Partiemitschrift. Ein Schiedsrichter würde solch‘ Notationen nicht akzeptieren, denn problemlos nachspielbar Mitschriften sind leider nicht die Regel, wobei Heiko da auf Grund seiner erst zweiten Mitschrift noch „Welpenschutz“ genießt. Seine Partie jedoch ist, nennen wir es, unterhaltsam. Allein schon des jugendlichen Gegners zweiter Zug Dd8-g5 mit anschließenden Versuchen Heikos, die Rufe der schwarzen Dame „Fang mich doch!“ zu beherzigen, lässt erahnen, dass das keine übliche theoretische Partie wird. Heiko entwickelt nach erfolgtem Damentausch, also blieb der Damenfangversuch erfolglos, die Idee, durch seinen Königsläufer auf b3, seinen Springer auf g6 zu positionieren, der von seinem Bauern auf h5 unterstützt wird. Scheint seinen Gegner zu beeindrucken. Bisl Bammel hat er vor dem weit gereisten Bauern, der dann auf f7 oder auf h7auftauchen könnte, scheinbar schon. Also wird der Läufer durch den Sc6-a5 von der Diagonale vertrieben und dann erst der Springer auf g6 vom Bf7 gefressen. So macht man das. Also kämpft Heiko fortan mit einer Figur weniger.

Herbert gelingt es, mit seiner Botwinnik-Variante im Damengambit einen sauberen Aufbau zu kreieren, profitiert von des Gegners schlechten 5. Zug Lf8-d6. Denn sofort kann Herbert durch c4-c5 den Bauer auf c6 festnageln. Der wird ihm nicht mehr durch c6-c5 das Leben schwer machen. So kommt, was kommen muss. Im Schutze seiner Damenflügelbauernkette a3, b4, c5 und d4 kann sich Herbert solide aufbauen, während Schwarz Mühe hat, hinter seiner Bauernkette a5, b5, c6, d5, e6 Platz für seine Figuren zu finden, die sich in mühevoller Kleinstarbeit zu entwickeln suchen.

In einer symmetrischen Englisch-Partie misst sich Michael als Schwarzspieler mit seinem Gegenüber, was ja mein Fall gar nicht so wäre. Da geht’s so ruhig zu, jeder kann machen, was er will, ohne groß auf den Gegner achten zu müssen. So sieht das halt aus. Und Michael denkt sich wohl, da muss jetzt bisl Pfeffer rein. Also nach des Weißen Lc1-g5 entfesseln wir den Springer auf f6 und schieben die Dame nach b6 mit Angriff gegen g2. Mal guggen, was der dann so macht. Was der Gegner so macht, ist unangenehm: Sc3-a4 mit Gardé und auch der schwarze Bauer auf c5 ist damit hinfällig durch den zu großen Angriffsdruck auf ihn. Der hinfällige Bauer fällt letztendlich auch durch den bösen Springer, der vom Rand den Bauer auf c5 schlagend wieder mitten hinein in das Spielgeschehen eintaucht. Jetzt hat Michael doppelten Nachteil. Ein Bauer weniger und nicht wirklich aktives, aussichtsreiches Gegenspiel – das wird schwer.

Caro-Kann die dritte lassen uns Thomas und sein Gegner am Brett 1 verfolgen. Mit Sicherheit die sauberste Abwicklung von beiden Seiten, die an diesem Tag an den 8 Brettern zu sehen ist. Obwohl, im 11. Zug erlaubt sich Weiß auch einen Springerausflug nach a4 mit Angriff nach c5. Scheinen modern zu sein, solch' Springermanöver. Bringt allerdings für Weiß nicht nur den Nachteil eines Doppelbauers auf der c-Linie sondern eben auch diesen äußerst aktiven Springer auf a4 (Ha, welch feine Ironie! ).

Kommen wir zum absoluten Höhepunkt von lesbaren Notationen. Da legt man in weiser Voraussicht sowohl dem eigenen als auch dem gegnerischen Spieler Notationsblätter mit Durchschlag zur Seite, nimmt beider Mitschriften mit nach Hause und verzweifelt nahezu ob der vielen Möglichkeiten des Nichtlesenskönnens. Man kann also feststellen, dass bei Sergeys Partie nicht nur die modernsten unleserlichen Schriftarten sondern auch die modernsten Verteidigungsarten ersichtlich sind. Trotz allem schafft es Schwarz, Sergey vor Probleme zu stellen. Und hätte er in der Eröffnungsphase weiter an seiner Entwicklung gearbeitet, anstatt seinen starken La6 gegen den Sf1 zu tauschen, hätte Schwarz nach Abschluss der Entwicklung über einen starken, für Sergey gefährlichen Freibauern auf e4 verfügen können. Prognose also nach ca. 1 Stunde: zw. 3:5 und 5:3 ist alles möglich.

In der Tat kann Christian dann seinen klaren Vorteil doch souverän nach Hause bringen. Nach dem Gewinn des Springers bricht die weiße Stellung in sich zusammen wie ein Kartenhäuschen. Um Matt zu verhindern, gibt sich die weiße Dame Christians Pendant hin, dann wird mit Turm und Springer gegen Dame und zwei Türme weiter gekämpft. Weiter gekämpft bis zum letzten Atemzug. Der Springer haucht sein Leben aus, doch dann ist es irgendwann vorbei. Christian versetzt mit seiner Dame auf g1 dem weißen Monarchen den Todesstoß und setzt so das „Matt“ wortwörtlich in die Tat um: „Tod dem König“ – 1:1 

Ich fühl mich wohl in meiner Stellung. Nur wie den fühlbaren Vorteil in Gewinn umsetzen? Echt eine interessante Stellung. Schwarz kann sich so gut wie gar nicht bewegen, sein Springer, die einzig wirklich bewegliche Figur, kommt auf Grund der Bauernstruktur nicht auf sein Wunschfeld d5. Ich habe nur eine kleine Schwäche, das sind die beiden ungeschützten Läufer auf d2 und d3. Durch Tc8-d8 greift er diese beiden nun indirekt an, da auf d7 sein Springer und auf d4 mein Bauer die Linie unterbrechen. Aber nun droht Sd7-e5+ mit gleichzeitigen Bedrohungen meines Läufers d3 und Bauern g4. Schwierig. Und ich greife daneben. Ld3-e2 statt Kf3-e2 wäre die Lösung gewesen. Le2 deckt g4 und nach dem Springerschach könnte mein König nach e4 galoppieren und alles ist gut. Doch so gebe ich mit Kf3-e2 die Kontrolle über g3 auf, wohin sein Läufer schnurstracks wandelt. Von dort bedroht er Te1 und Bh4. Also ist mein Bauer auf h4 nicht mehr zu halten. Da mir mein Gegner zeitgleich mit seinem Zug Remis anbietet, nehme ich dieses an. Zu schwer ist es – auch nach Thomas‘ Einschätzung - , die guten Züge zu finden und zu einfach, Verlustzüge. Der Witz ist, dass ich lt. Fritz trotzdem spürbar besser stehe, da sich der Läufer auf h4 nicht mehr bewegen kann, ich also mit Turm und zwei Läufern gegen Turm und Springer spielen würde. Aber wir spielen Kreisliga; so weitreichende taktische Überlegungen sind zu kompliziert für mein träges Hirn . Also Remis zum 1 1⁄2 : 1 1⁄2.

Herbert müht sich nach Kräften. Er spürt, dass er besser, weil aktiver steht. Nur wie soll er diesen Abwehrriegel, diesen Betonbunker Kg8, Dd8, Te7, Lf8, Sf6 f7, g7 und h6 knacken? Ein langer Weg, ein ganz langer. Dass es für die Kanonen, äh Türme, ein weiter langer Weg ist, bis sie auf den richtigen/guten Feldern positioniert sind, ohne dass sie vom schwarzen Helden Sf6 permanent verjagt werden, ist das eine. Das andere ist, die richtige Idee zu finden. Die Diagonale b2- h7 könnte der Schlüssel zum Erfolg sein. Dame und Läufer darauf positioniert und dann den Springer von f6 vertreiben, zur Not mittels Turmhingabe. Oder mittels Bauernsturm bis nach h4 und g5 diesen lästigen Gaul verjagen. Oder man nervt den Gegner permanent mit Turmmanövern, indem man mit 9 Turmzügen innerhalb von 13 Zügen abwechselnd seine Kanonen nach oben, nach vorne, zurück, zur Seite schiebt, bis sie richtig positioniert sind. Und wenn dann der Gaul, der Held, die Orientierung verliert und nach f6 zurück galoppiert, dann lohnt ein Kanonenschuss Tf3xSf6 und das Spiel ist aus. G7xTf6 verbietet sich wegen der Fesselung durch Tg4 (Ich wusste nicht, dass Kanonen fesseln können.). Sofortige Aufgabe. Da siehste mal: Stirbt der Held, stirbt die Armee – 2 1⁄2 : 2 1⁄2. Michael tut sich wie befürchtet schwer; der Minusbauer sitzt ihm im Nacken. Aber immerhin beherzigt er manche ungeschriebene Schachregeln, z. B. sieh zu, dass die Figuren stets gedeckt sind bzw. keine Figur ungeschützt ist. Sein Gegenspieler ist da etwas optimistischer. Michael schwenkt mit einem seiner Türme nach h5, um im Nachzug mit seinem Springer wohl auf g4 aufzutauchen und so auf der h-Linie bzw. gegen h2 Druck aufzubauen. Was Weiß dazu bewegt, f2-f3 zu ziehen, um das Eindringen jenes besagten Springer auf g4 zu verhindern. Das geht jedoch zu Lasten des Schutzes des weißen schwarzfeldringen Läufers auf e3, der auf einmal schutzlos ist. Also mit Sf6-d5 nachgesetzt; Weiß möchte wohl nicht die Kontrolle über die schöne Diagonale c1-h6 aufgeben und bedeckt, äh beschützt, seinen Läufer mit Dc2-b3. Dies‘ ermöglicht Michael nach Sd5xLe3 Db3xSe3 mit Lg7-h6 einen Dolchstoßangriff gegen ebenjene De3 nebst Tc1, der nur durch e3-e4 abwendbar ist. Auch wenn wir uns erst im 27. Zug befinden, scheint die (absehbare?) Zeit(not) schon manch unsaubere Abwicklungen zu produzieren. Wäre Weiß mit seinem edlen Ross smarter umgegangen und hätte mit diesem statt der (vor-)eiligen Rücknahme des Turmes mittels De3xTc1 lieber mit Sd7-f6+ Schach geboten, wäre Michael bzw. sein Monarch nicht mehr zu retten gewesen. Aber so wendet sich das Blatt. Im Eifer der Schlägerei, ich mein des massenhaften Abtauschens, übersieht wohl der von d7 nach e5 den Bauern schlagende Springer, dass Schwarz diesen permanenten weißen Unruhestifter mit Tf5xDe5 einfach schlagen kann, da sich das Zurückschlagen f4xTe5 auf Grund des hinterhältig auf h6 lauernden Königsläufers verbietet. Wer den Text konzentriert gelesen hat, wird nun die Auflösung, wieso, weshalb und warum nicht benötigen. Ansonsten nochmal 4 Zeilen zurück, da findet sich das Ei des Kolumbus‘. Das End‘ vom Lied: Michael bleibt eine Dame, ein Läufer und drei Bauern, während sein Gegenüber eine Dame und 6 Bauern hat, davon zwei böse böse böse verbundene Freibauern auf der a- und b-Linie. Trotz dieser Tatsache bleibt Michael unbeeindruckt und geht auf’s Ganze. Also los auf den König. Jawoll, Michael, gib ihm Feuer, gib ihm Zunder, jag ihn übers Feld mit Dd5-d1+ und Dd1-e2+ und ja, jetzt De2-f1+ und 8 Züge später ist der weiße König (trotz edler Hingabe seiner Dame) mausetot. Aber diese Abfolge ist wohl im 39. Zug nicht klar ersichtlich. Nach Lc3-e1 (statt De-f1+) bekommt der gegnerische König nicht nur wieder genug Luft, nein er wird sogar putzmunter und türmt bis nach h6. Was eine Mattdrohung für Michael bedeutet. Die er nur noch mit Damentausch abwenden kann. Also muss nun der tapfere Läufer mehr oder weniger alleine gegen die Bauernarmada kämpfen. 4 weiße Bauern gegen 1 schwarzen Bauern. Und da wir alle die absoluten Endspielcracks sind und das sofort erkennen, braucht man die Partie nicht weiter verfolgen. An Hand der Notation ist sie eh nicht mehr nachspielbar. Also klares Remis zum 3:3.

In Thomas‘ Partie steht der weiße Springer (fast) genauso erbärmlich am Rand herum wie in vorgenannter Partie. Aber immerhin darf er 17(!) Züge später wieder aktiv mit mischen, als die Partie schon mehr oder weniger gelaufen ist. Und das kommt so: Vielleicht in Anbetracht der Gesamtsituation sieht sich Weiß genötigt, die Initiative an sich zu reißen und nach erfolgten kurzen 0-0 mittels Bauernwalzenangriff f2-f4-f5-f6 die schwarze Stellung auszuhebeln. Nur läuft er dabei in den Konter e6-e5, der den soeben erst nach f4 gezogenen Läufer wieder vertreiben soll. Was auch immer dann im weißen Kopf vor sich geht. F5-f6 war nicht des Pudels Kern, sondern der definitive Anfang vom Ende. Le7xf6. Die ausgedacht Kombination des Weißen mit Qualitätshingabe und –rückeroberung findet ein jähes Ende, als nach dem Abtauschgemetzel von Damen, Läufern und je einem Turm eine zertrümmerte weiße Bauernstellung übrig bleibt. Der auf f6 geopferte Bauer bleibt auch als sichere Mehrbeute in Thomas‘ Händen. Bleibt nur noch die simple Aufgabe, diese gewonnene Partie zu gewinnen. Nichts leichter als das, gell Thomas?! Na der wehrt sich aber noch ganz schön, der Herr Schmitz. Versucht mit seiner Majorität am Damenflügel, die Bauern ins Rollen kommen zu lassen. Aber das ist dann doch eher eine Bauernrolle als eine Bauernwalze. So gelingt es Thomas, mit geschickten Manövern seiner sprunghaften Lieblingsfigur nach und nach gegnerische Bauern zu erobern und seine stolzen Mittelbauern Stück für Stück, Feld für Feld, nach vorne zu robben zu lassen. Bis der Gegner nach 49 Zügen in aussichtsloser Situation kapituliert. Wir führen 4:3.

Sergey profitiert letztendlich nicht nur vom Abtausch der Offiziere, sondern v. a. davon, dass sein Gegner nach erfolgtem Damenabtausch wohl etwas die Übersicht verliert und keinen geeigneten Plan findet. Schwarz rochiert lang und Sergey konzentriert seine Angriffsbemühungen auf den Damenflügel. Sein weißfeldriger Läufer ist Gold wert. V. a. nachdem sein Gegner er versäumt, mittels Td6-b6 die b-Linie abzuriegeln. Stattdessen ist c7-c6 Lc4-a6+ nebst Tb1-b7+ mit Bauerngewinn auf h7 der Anfang vom Ende für Schwarz. Dachte man, doch irgendwann verliert auch Sergey den Überblick und verlässt den Pfad der Tugend. Schwarz kann wieder ausgleichen. Letztendlich ist es wohl die Fehlkalkulation von Schwarz, als er seinen g-Bauern gegen Sergeys e-Bauern tauscht. So können Sergeys verbundene Freibauern auf der g- und h-Linie den Gewinn nach ziemlich genau 4 Stunden sicherstellen. Wir siegen mit 5:3.

War es bis dahin schon schwer, die Partie nachzuvollziehen, wird Heikos Partie nur noch aus dem traurigen Erinnerungsvermögen des Hofberichterstatters heraus berichtbar. Durch einen läuferischen Spießangriff auf König und Turm kann er das materialistische Gewicht wieder ein wenig freundlicher gestalten. Doch geht das auch zu späteren Lasten von Bauernverlusten. Irgendwann landet man in einem Turm-Bauern-Endspiel. Schon grausig genug für etablierte Spieler. Noch grausiger wohl für Heiko. Man merkt, sieht und spürt, dass er sich in solch einer Situation wahrlich nicht wohl fühlt. Lässt dadurch Chancen, dem Gegner den Gewinn zumindest zu erschweren oder gar doch noch ein Remis zu erschwindeln, aus, kapituliert letztendlich und gratuliert seinem Gegner zu dessen, für sein Alter sicherlich, gutem Spiel und Gewinn zum 1 1⁄2 . 2 1⁄2.

Das war ein hartes Stück Arbeit. Das wird in Burgsinn nicht anders werden. V. a. da wir ja wieder nach Burgsinn fahren dürfen. Und da werden sie mit ihrer stärksten Aufstellung antreten. Nach ihren Niederlagen gegen Rottendorf und Bergtheim/Burggrumbach bzw. ihrem sensationellen Mannschaftsremis gegen Gemünden mit 8 Remis hängen sie nun ganz unten. Also gilt es, wieder zusammen zu stehen. Ich hoffe, Ihr seid alle dabei! Mc Hofi 

 

TSV Lengfeld/ Schernau (1560) 5 - 3 SC Prichsenstadt II (1504)

Thomas Rundé (2005) 

1 - 0 Wolfgang Schmitz (1762)

Matthias Hofmann (1773)

1/2

-

1/2

  Prof. Dr. Manfred von Golitschek (1825) 

Michael Eyring (1623) 

1/2 - 1/2

Prof. Dr. Otto Mutzbauer (1618) 

Herbert Pröstler (1523) 

1 - 0

Dominik Schwarz (1438) 

Sebastian Kraft (1429) 

0 - 1

Michael Beuerlein (1356) 

Sergey Melnikov (1343) 

1 - 0

Uwe Prühl (1023) 

Christian Göpfert (1306) 

1 - 0 Philip Eckoff

Heiko Mekl 

0 - 1 Paul Dittrich

 

SV Würzburg 1865 IV (1528) 3 - 5 SV Germania Erlenbach (1509)
Matthias Schmölzing (1580) 0 - 1 Jürgen Liebler (1736) 
Jörg Werner (1611) 1 - 0 Thomas Hettinger (1666)
Martin Cebulla (1511) 1/2 - 1/2 Erich Gloß
Wolfgang Czirnich (1534) 1 - 0 Carsten Pohl (1555)
Philipp Conrady (1480) 0 - 1 Stefan Liebler (1489)
Leonhard Schweizer (1505) 0 - 1 Gerhard Pfister (1472) 
Werner Lang (1473) 1/2 - 1/2 Sven Reitmeier 
unbesetzt 0 - 1 Erhard Eitel (1085) 

 

TSV Rottendorf III ( 1496) 5 - 3 SC Unterdürrbach (1548)
Konrad Wilm 0 - 1 Gerhard Münch
Jürgen Hofmann 1 - 0 Evgeni Azrilian
Christoph Bardorz 1/2 - 1/2 Ludwig Ecker
Rudolf Engel 1 - 0 Michael Gorg
Jana Bardorz 1/2 - 1/2 Helmut Reincke
Stefan Bardorz 1 - 0 Dieter Metzger
Helmut Schmidt 0 - 1 Jürgen Diehm
Mohamed Dweidari 1 - 0 Gregor Blum

 

ESV Gemünden (1530) 3,5 - 4,5 SpvGG Stetten III (1399)
Stefan Hausner 0 - 1 Sascha Steiner
Rainer Glück 0 - 1 Thomas Kunert
Manfred Seubert 1 - 0 Ulrich Wohlfart
Thomas Wisniewski 1 - 0 Jule Binner
Herbert Ruppert 1 - 0 Luis Häusler
Wolf-Ulrich Biskop 0 - 1 Heermann Heßdörfer
Alexander Böck 1/2 - 1/2 Luca Steiner
Adalbert Stegmann 0 - 1 Kai Öhring

 

SG Burggrumbach /Bergtheim (1581)

6 - 2 SF Burgsinn (1483)
Rudolf Lang 1 - 0 Frank Schilling
Samvel Hovhannisyan 0 - 1 Werner Kistner
Willi Meister 0 - 1 Bernhard Ceming
Matthias Ziegler 1 - 0 Manfred Krämer
Roland Engelstätter 1 - 0 Richard Schelbert
Thomas Heller 1 - 0 Alf-Bodo Graf
Herbert Schubert 1 - 0 Patrisck Schelbert
Wilfried Guhr 1 - 0  

 

1.  SG Burggrumbach / Bergtheim 19,0 : 5,0 6 : 0
2.

TSV Rottendorf III

16,5 : 7,5 6 : 0
3. Spvgg Stetten III 13,5 : 10,5 5 : 1
4. SC Unterdürrbach II 15,5 : 8,5 4 : 2
5. TSV Lengfeld / SF Tarrasch Schernau 10,5 : 13,5 4 : 2
6. SV Germania Erlenbach 10,0 : 14,0 2 : 4
7. SV Würzburg 1865 IV 10,5 : 13,5 1 : 5
8. ESV Gemünden 9,0 : 15,0 1 : 5
9. SF Burgsinn 7,5 : 16,5 1 : 5
10. SC Prichsenstadt II  8,0 : 16,0 0 : 6

 

 

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