Schach - Spieltag 2

Die Schachwelt steht Kopf – der DWZ-Schlechteste führt die Tabelle an!

Auf mittlerweile alte Bekannte treffen wir in der zweiten Runde. Nach DWZ betrachtet sind wir sogar leichte Favoriten. Aber was man bereits nach 2 Spieltagen sagen kann, ist, dass man auf DWZ-vergleiche dies Jahr wohl weniger als Nix geben kann. Schaut Euch die anderen Resultate an. Da sind echte Hammer dabei!

Sebastian übt schon mal die Variante, die er am darauffolgenden Montag mit schwarz gegen mich anwenden möchte und stemmt sich als Mr. Pirc-Ufimzew gegen weiße Nichtangriffsbemühungen. Was will Weiß im 5. und 6. Zug mit h2-h3 und a2-a3 sagen? Ich greife Dich nicht an, ich habe Angst vor Dir?! Ergreif Du mal die Initiative, damit ich weiß, was ich machen muss, worauf ich reagieren kann! Ich habe doch selber keinen Plan! Gut, dass Du, Sebastian jetzt mit d6-d5 die Initiative ergreifst. Da kommt dann wenigstens bisl Spannung auf. Und meine beiden Läufer bekommen letztendlich auf a2 und d2 bisl Luft zum atmen. Vielleicht kann ich Dich ja noch mehr locken….!?“

Sergey sieht sich mit einem vorsichtig agierenden Familienmitglied der Damen-Nimzowitsch-Dynastie konfrontiert und versucht, das Geschehen im Zentrum mittels einer Bauernkette d5-g2 nebst Läuferunterstützung auf c3 und c4 zu kontrollieren. Allerdings erweist sich recht schnell, dass es nicht einfach werden wird, gegen den weichen, flexiblen Aufbau der doppelten Fianchettiläufer (Ist das jetzt richtig? Oder müsste das nur doppelte Fianchetto heißen?) einen Weg hinter die Bauernmauern auf der 6. und 7. Reihe zu finden. Ein erster Schritt ist aber geschafft, als Sergey seinen Damenbauern bis hinauf nach d6 klettern lassen kann, unterstützt von Mannen seinesgleichen auf e5, f4. Auch wenn sich bis dahin beide Königinnen gegenseitig das Leben genommen haben, sieht nicht nur Sergeys Schrift leserlich sondern auch seine Stellung mehr als spielbar aus.

Einen besonderen Moment erlebt wohl unser Grandsigneur, Helmut Schmidt, an diesem Tag. Nach fast 20 Jahren als Mitbegründer der Schachabteilung des TSV 1869 Rottendorf nun für eine andere Mannschaft am Brett zu agieren, dürfte ein seltsames Gefühl ausgelöst haben. Trotz allem – auch nochmal von dieser Stelle aus ein herzliches Willkommen in unserem Kreise, lieber Helmut Schmidt! Überaus vorsichtig agiert er mit den schwarzen Steinen, igelt sich richtiggehend ein. Allerdings bestehen Helmuts Igelstacheln nur aus Offizieren. Das „niedere“ Volk der Bauern ist nicht ganz so wirkungsvoll, ist doch der e-Bauer auf e5 und der c-Bauer schon ganz verschwunden. Also hüpft der Staatsfeind Nr. 1 des Igels, das Ross, nach d5. Der muss natürlich gleich befragt werden durch Sg8-f6. Prinzipiell die richtige Idee, doch leider zu spät. Le3-b6 legt ad hoc und schonungslos die Schwächen des schwarzen Damenflügels bloß. Die Dame weiß in ihrer Not nicht genau, wohin des Weges. Aber das ist auch egal. Denn der eigentliche und besonders böse Akt folgt noch mit Sd5-c7+ und das Türmchen auf a8 wird Fressopfer Nummer 1 ebenjenes Gierschlundes, genannt Pferd. Nun wird’s erst recht schwierig, da noch was zu holen.

Bis ich bei Thomas das erste Mal auf’s Brett spicken kann (Ursache: Kaffee kochen) haben die beiden Kontrahenten schon 7 Züge in der englischen „Sizilianisch-im-Anzug“-Variante (Eine meiner Lieblingsbezeichnungen, was Eröffnungsnamen angeht. Müsste man mal an „Genial daneben“ einsenden. Ob die erraten, was das ist? J) absolviert, wobei Thomas’ Königsläufer statt auf g7 auf e5 das Zentrum ganz gut im Blick hat, dadurch aber es irgendwie sein weißes Pendant gen h6 gelüstet, Nach 10 Zügen haben sich alle Rösser gegenseitig gefressen (Hilfe, Kannibalismus unter Rössern – igitt!), ein weißer Läufer auf h6, das Zentrum gehört nun noch eher Weiß ob der Bauern auf d5 und e4. Doch daraus werden letztendlich zwei Isolani auf d5 und d6, die sich also gegenseitig blockieren und beäugen nach dem Gandalf’schen Motto: „Du kannst nicht vorbei!“

Mein Gegner gestattet mir meine „Lieblingsvariante“ des geschlossenen Sizilianers. Alles läuft gut, alles läuft prächtig. An Hand seines Zeitverbrauchs ist zu merken, dass er diesen Stellungstypus kaum spielt bzw. gespielt hat. So komme ich meinem Ziel, f4-f5 zu spielen Schritt für Schritt, Zug für Zug, immer näher. Spätestens nach Sf3-h4 riecht er den Braten und unterbindet mit Sc6-d4 mein f4-f5. Meine Figuren haben allerdings auch noch eine andere Stelle ins Visier genommen, den rückständigen Bd6. Also Se3-c4 mit Angriff auf Da5 und d6 – sehr schön. Muss nur noch Lg5-e7 irgendwann kommen und Schwarz muss sich entscheiden zw. Qualitätsgabe Turm gegen Läufer oder Bauernverlust auf d6 mit Sprengwirkung. Wird zäh werden, wird aber gelingen.

Siggis Partieschilderung muss aus der äußerst dürftigen Erinnerungsfähigkeit des Berichterstatters erfolgen, ist die Niederschrift des Protagonisten leider nicht mal mehr 4 Züge nachspielbar (Und ich habe ich mich bei Sergeys Partiemitschrift schon gefreut, dass es nun aufwärts geht in der Truppe, was diesen Punkt angeht. Aber leider wohl etwas gefehlt…. J). Stellt sich die Frage, warum?! War das so eine überraschende Variante seitens des Schwarzen? Nun ja, versuchen wir das Beste. Recht offen begegnen sich beide Kontrahenten. Beide verfolgen ihren Matchplan (Tja, auch Schachspieler gehen mit der Zeit und so wird aus der Spielidee der Matchplan, bestenfalls der Masterplan! J). Die umkämpften Felder sind c5 und d5, also schon mal jenseits des Rubikon (aus Siggis Perspektive, was zu begrüßen ist). Vielleicht kann man sich ja dort festsetzen und dann die Kontrollfelder Richtung Gegners König verschieben.

Ähnliches gilt für Michael. Ich fordere hiermit alle „Schreibunwilligen“ auf, sich Schachbretter mit integrierter Notation bzw. integriertem Übertrag an einen PC anzuschaffen, sodass der fleißige Schreiber sich nur noch Gedanken über humoristische, Dramatik schildernde, Action geladene Formulierungen den Kopf am Sonntag machen braucht und nicht noch stundenlang Versuche unternehmen muss, eine nicht nachvollziehbare Partie nach zu vollziehen J. Bei mancher Niederschrift ist das ein (zum Glück straffreier) untauglicher Versuch. Jedenfalls ist irgend sowas wie Spanisch zu erkennen, und wenn auch Michaels Stellung unorthodox ist, ist die Stellung wohl ausgeglichen.

Dass Heiko, würde er häufiger Schach (wettkampfmäßig) spielen oder trainieren, für uns eine Verstärkung sein würde, beweist er auch an diesem Sonntag. Zwei Sachen haben sich schon verbessert – spürbar. Die Mitschriftqualität und die Eröffnung. Man merkt ihm dann, dass er gerne kreativ spielt. Er hat wahrlich gute und überraschende Ideen. Was ihm dabei zu Gute kommt: er ist kein Eröffnungsjunkie, sondern muss sich wirklich jede Partie in der Eröffnung mit erarbeiten und macht das auch. Diesmal auf spanisch – olé! Spätestens im 5. Zug nach dem obligatorischen a7-a6 wird sein Gegner nach Dd1-a4 sich verwundert die Augen gerieben haben. Das geht aber noch weiter. Nach c7-c6 müsste Bd5 umsorgt werden. Pfeif drauf! Sd2-c4 mit Angriff auf den ungeschützten Ld6. Sollte der sich zurückziehen, wäre d5-d6 ein einfacher Gewinnweg gewesen. Aber kann ja nicht alles klappen.

Sebastian lässt sich nicht mehr wirklich locken und Weiß bleibt auch bei seinen Leisten. Nicht weiter eine Figur ziehen (lassen), als das eigene Hirnkastl denken kann. Von daher werden nach und nach im Zentrum die Felder erst besetzt, dann die jeweiligen Besatzer abgetauscht. So verschwinden nach und nach insgesamt 6 Offiziere. Gar nicht mal übel. Nur, wie wir mal bei „Der Patriot“ gelernt haben: eine Schlacht ohne Offiziere, das endet im Desaster. Womöglich keine Struktur mehr beim niederen Fußvolk – in diesem Fall Sebastians Fußvolk. Denn er übersieht ein Zwischenabtauschschach Sg4xLf6+ und hat plötzlich darum zu kämpfen, mit seiner Königin und deren eigenen Kanone (Jetzt haben schon Damen eigene Kanonen, früher waren die Damen in den Turmkemenaten untergebracht, jetzt führen sie diese mit in die Schlacht. Sitten sind das, nenene….) das Remis zu halten.-Aber ihr Pendant denkt sich wohl: „Lass uns Arm in Arm sterben und unser Fußvolk gänzlich ohne Führung kämpfen. Unsere beider Monarchen beherrschen doch dies nie und nimmer. Allein mit dem bäuerlichen Fußvolk umherziehen, da einigen sich die beiden doch lieber ganz schnell auf Remis, bevor einer von beiden Gefahr läuft, sich zu verzählen oder zu verrechnen.“ Und so kommt, was die weiße Monarchin kommen sehen mag. Sie stirbt gleichzeitig mit der schwarzen und die Monarchen einigen sich in ihrer tiefen Trauer auf Remis - ½:½.

Nach dem kurzen mittleren Schlachtenintermezzo (auf weißer Seite verabschieden sich die Dame, ein Läufer und ein Ross gegen  die Dame mir ihrer beider Rösser) entwickelt sich bei Sergey ein typisch taktisches Spiel – wahrlich nicht Sergeys Stärke, der doch so gerne kreative Kombinationen und beachtliche Springermanöver nutzt, um seinen Gegner zu irritieren. Doch diesmal scheint er den richtigen Weg, die richtige Idee gefunden zu haben. Auf der c-Linie soll sich nun also das Schicksal der gleichwertigen Heere entscheiden. Der schwarze Bauer auf d7 ist das mittel- bis langfristige Ziel. Also ist zuerst die c-Linie zu besetzten und dann nicht mehr preiszugeben. Geschwind die erste Kanone, äh den ersten Turm, nach c1 geschoben. Dann kann im zweiten Schritt dieser weiter nach c3 – auch c7 wäre schon eine Option, aber man will ja nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen - gezogen werden (in der Tat, Kanonen sind schwer, die müssen gezogen werden...) und im dritten (und letzten?!) Schritt wird die zweite Kanone von e1 nach c1 bugsiert bzw. gezogen (siehe vorige Anmerkung) und die c-Linie wäre mehr als gesichert. Letztendlich wäre es dann wohl Sergeys Lieblingsfigur vorbehalten gewesen, nach gegenseitiger Kanonenvernichtung durch die gegnerischen Reihen zu springen, galoppieren, hüpfen, Pirouetten zu drehen. Wie auch immer. Der Springer wäre wohl die entscheidende Figur gewesen. Aber es wird eine andere. Es wird der ursprüngliche Königsturm, der statt sich hintan zu stellen und brav dem c-Turm auf die c-Linie zu folgen, vorausprescht und nach Ta1-c1 Te8-c8 direkt von e1 wohl nach d3 springen möchte, aber mitten im Turmsprung nach c3 wohl merkt, dass er ja einen Zwischenstopp auf e3 einlegen muss. Folge dieses Manövers. Der  gerade noch stolz in die Zukunft blickende Turm auf c1 wird schnurstracks zum ungeschützten/weinenden Kümmertürmchen, der seinem Kompagnon im Todeskampf hinterherruft: „Wieso, mein Freund, hast Du mich verlassen?!“ bevor Tc8xTc1+ aus dem Türmchen nicht mal mehr eine Ruine macht sondern ersatzlos aus dem Kreis der Lebenden bombt. Sergeys nicht heroischer sondern verzweifelter Kampfversuch, das Blättchen nochmals zu wenden, sind hoffnungslos – ½.1 ½.

Helmut verteidigt sich zäh, versucht richtigerweise, die Stellung geschlossen zu halten, Figuren auf dem Brett zu lassen, aber bisl Luft zum atmen/ziehen braucht auch er. Aber die Stellung geschlossen halten zu wollen, bietet dem umsichtigen Gegner, der keinerlei Risiko eingeht, die Chance, sich in aller Ruhe den Schwachpunkt in Helmuts Verteidigung auszugucken, zurecht zu legen, zu filetieren und sich dann einzuverleiben. Das arme Bäuerchen auf d6. Seit Ewigkeiten von seinem natürlichen Verbündeten auf der c-Linie schon verlassen, umgeben und schützen ihn abwechselnd und miteinander ein Läufer, ein Springer und gar die Königin herself. Doch der Kampf um d6 kostet andere Opfer. Die Stellung ist nicht mehr geschlossen genug zu halten Figuren müssen getauscht werden, selbst der einzig wirklich aktive schwarze Stein, der Springer, tauscht sich gegen einen königlichen Läufer. Damit der eigene Monarch das tapfere Schneiderlein, äh Bäuerlein, auf d6 schützen kann, wird der Damentausch in Kauf genommen. Aber es soll alles nix mehr helfen. C4-c5 zwingt Helmut zu weitere Schlachtfeldleerung, sodass am Ende zwei weiße Türme und vier Bauern, darunter ein ekliger weißer Freibauer auf a2 einem schwarzen Turm, Springer und 3 Bauern gegenüber stehen. Schnell erzwingt Weiß noch einen Turmtausch und frisst den h-Bauern, sodass er jetzt über zwei dieser – aus Helmuts Sicht – hässlichen Bauernart, genannt Freibauer, verfügt. So geht leider die Premiere des Rottendorfer Urgesteins für unsere Reihen verloren zum ½:2 ½.

Man soll’s nicht glauben, aber tatsächlich haben Thomas und sein Gegner ihrer beider Könige 0-0 lassen. Irgendwie ist die Stellung total offen und irgendwie taktisch verzwickt. Dann die Damen getauscht. Die Stellung noch ausgeglichen. Thomas‘ langfristiger Trumpf ist sein Bb4, der den weißen Damenflügel lahm legt. Weiß dagegen kann mit seinem Turm auf der Reihe 7 und 8 hin- und her wandeln, ohne dass Thomas das eliminieren könnte. So reichte es nach Remis, würde Weiß – warum auch immer, das weiß nur Weiß – nicht auf einmal a2-a4 ziehen. Warum er sich zu diesem Fehler ohne Not gezwungen sah, kann ich ihn am 29. November bei den Kreisjugendmeisterschaften fragen. Die andere zu stellende Frage werde ich ihn dann auch noch fragen, aber dazu später. Jedenfalls verfügt Thomas nach b4xa4 e. p. über einen sensationellen Freibauern auf a3. Dadurch neigt sich die Waagschale immer stärker auf Thomas‘ Seite. Und so kleine Drohungen wie Te8-e1+, Lc3xTe1 a2-a1=D tun ihr Übriges, um Weiß zu frustrieren. Thomas setzt zu einem weiteren Abtauschmanöver an: Ld7-f5-e4 und der weißfeldrige Läufer auf f3 müsste sich geben. „Oh Schreck, oh Schreck, ein Fleck, ein Fleck“. ‘tschuldigung, falscher Text. „Oh Schreck, oh Schreck, ein Matt, ein Matt“ müsste es eigentlich heißen. Denn nach Thomas‘ Ld7-f5 müsste statt Tg8-g7 (auch eine Mattdrohung, irgendwie) Weiß nur Lc3-f6 spielen und Thomas könnte sich seine Dame sonst wo hin schmieren, denn Lf6-g5 mit Schach und Matt ist zwar noch aufzuschieben, aber nicht zu verhindern. Da war wohl die Vorfreude innerlich dann doch zu groß. Doch zum Glück ist Weiß zu frustriert, denk ich mal – wie gesagt, ich kann ihn am 29. November ja zwei Fragen stellen J - und zieht eben Tg8-g7 und gibt anschließend, da ein Turm weniger, auf zum 1 ½:2 ½.

Bei mir entwickelt sich das typische Spiel der gewählten Eröffnungsvariante. Ich versuche, am Königsflügel aktiv zu werden/bleiben, während Schwarz auf dem Damenflügel agiert, seine a- und b-Bauern nach vorne zu treiben. So stehen dann seinen Damenflügelbauern auf a5 und b4, während meine Damenflügelbauern auf b2, c2 und d3 keine Angst haben, nicht mal blinzeln tun sie, so unbeeindruckt sind sie von dem schwarzen Bauernarmädchen. Schwarz holt seinen Königsgaul zu Hilfe auf den Damenflügel: Sf6-d7 und demaskiert so seinen Läufer auf g7, der b2 bedroht. Plötzlich sehe ich nur diesen Ablauf: d6-d5 vertreibt meinen Springer auf c4 und damit den Schutzpatron meines b2-Bauern. Mist, das muss verhindert werden. Also zum Zwecke des Bauernschutzes Ta1-a2 (behält gleichzeitig den heranrutschenden a-Bauern im Visier, kann also keine ganz schlechte Wahl sein. Wieder ein Fall von „Denkste!“. Der schlechteste Zug in der ganzen Partie und so wird aus einem miserablen Zug Sf6-d7 ein guter. Die richtige Variante, diesem Springerausfall zu begegnen, ist natürlich Lg5-e7 mit Angriff auf Tf8 bzw. Bd6 mit anschließendem Gardé. Das Zwischenende von diesem Lied wäre ein Turmgewinn gegen Läufer und Bauern gewesen. Verloren hätte ich das nicht mehr, auch wenn Schwarz über einen freien a-Bauern verfügte. Es gilt wieder einmal: „Hätte, wenn und aber – Faber“. Anstatt dass sich das Geschehen zu meinen Gunsten auf’s Zentrum und/oder Königsflügel verschiebt, konzentriert sich nun alles auf den/dem Damenflügel. Und da ist meine Widerstandskraft nicht sehr groß. Lg7 ist eine Macht, Ba5 gelangt bis nach a3, Damen werden getauscht, Tc8 bedroht c2 und nach Lg7-b2 ist c2 schutzlos dem schwarzen Donnerschlag ausgeliefert. C2 fällt, der doppelte Turmeinmarsch auf meiner zweiten und seiner siebten Reihe ist nicht mehr zu verhindern und so steht es 1 ½.3 ½.

Der geneigte Leser merkt, die Schilderung Siggis Partie ist bei weitem nicht so ausgiebig und dramatisch wie die der anderen. Der Redakteur bittet um Nachsicht, denn jenseits der 50 Jahre darbt auch die geübteste Erinnerung ohne auch nur ansatzweise nachvollziehbare Mitgift, äh Mitschrift. Lange wird um c5 gekämpft, doch plötzlich taucht Siggis Dame auf e7 auf, dann auf e8, dabei immer den König treibend und scheuchend, um dann eine kurze Pause auf e5 einzulegen und sich dort an einem fremden Bauern zu stärken. Die Dame jagt auf der e-Linie rauf und runter. Letztlich treffen sich beide Damen auf e3 und der schwarze Läufer beerdigt Siggis Dame auf diesem Acker, äh Feld. Nun wird es noch schwerer, auf diesem geschundenen Acker/Brett etwas Zählbares zu ernten. Immer weniger werden die möglichen Bauern, und so reicht man sich nach gut 4 Stunden auf Unentschieden zum 2:4.

Nun dürfen also Michael und Heiko die Kastanien aus dem herbstlichen Feuer holen, doch irgendwie erweisen sich die offenen Wunden/Stellen/Felder in Michaels Reihen nach und nach als nicht mehr wirklich therapierbar. Zum Ende eines langen Sonntags haben sich Michaels Reihen sehr gelichtet und der Kreis seiner tapferen Recken wird klein und kleiner. Das gilt nicht für die weißen Angreifer. Irgendwann habe ich mal im „Risiko-Spiel“ gelernt, dass es eigentlich den Angreifer Material und Soldaten kostet, wollte man dem Monarchen erlegen. Beim Schach ist es wohl irgendwie anderes. Da gewinnt der, der im Vorhinein so taktisch manövriert, dass entweder die Verteidiger irgendwo verteidigen, nur nicht am und neben ihrem König, oder dass der Verteidiger in den eigenen Reihen eine Lücke lässt/lassen muss, durch die die flinken Angreifer wie die Ameisen durch die kleinsten Ritzen ins königliche Gemach gelangen, z. B. die siebte Reihe oder Felder mit f6 und h6. Bei Michael ist es wohl diesmal eine Mischung aus beidem. Michaels Figuren sind verstreut, gehen verloren und irgendwann stehen die angreifenden Dame und Türme so geschickt, dass entscheidender Materialverlust oder gar Matt droht. Notation hin oder her. Nach einigen Minuten sieht es auch Michael ein und wirft das Handtuch bzw. trägt den eigenen König zu Grabe – 2:5

Heikos Kreativpartie geht weiter. Eröffnungstheorie? Aus welcher Sprache stammt dieses Fremdwort/Buch eigentlich? Vernichter solche Bücher/Gedanken! Jetzt wird Schach gespielt. Immer wieder überrascht er seinen Gegner, einmal leider auch sich. Sc5-d3+. Statt Le2xSd3 zieht Heiko Ke1-f1 und verliert nach Sd3xLe5 einen fetten Läufer. Aber trotzdem chancenlos ist Heiko nicht. Der schwarze König in der Mitte, die Dame auch auf der e-Linie unterwegs, Diagonalen und Linien in Hülle und Fülle. Und da Schwarz wohl auch nicht wirklich die Techniken kennt, wie man solch eine gewonnene Partie gewinnt, wird so lange auf beiden Flügeln und auf den Grundreihen manövriert, bis auf einmal Te4xTf4+ (Abzugsschach!) die Wende bringt. Nun stehen sich Heikos Dame, Turm und 5 Bauern der schwarzen Dame auf ihrem Ross mit ihren 6 Infanteristen gegenüber. Ein langer mühevoller Weg liegt vor Heiko. Da aber der Mannschaftskampf schon verloren ist und Beide nach Hause traben wollen, einigen sie sich verständlicher- und verdienterweise auf Remis. Das war wirklich eine gute Leistung, Heiko. Mit ein wenig mehr Routine wirst Du zukünftig ein unangenehmer Gegenspieler ob Deiner unkonventionellen Art. So endet der Kampf 2 ½:5 ½.

Dass das diese Saison eine Hammersaison werden wird, sieht jeder an der Tabelle. Leute, wir müssen zusammen halten, sonst wird es mehr als eng!            Mc Hofi 

 

Kreisliga 2017/2018, 02. Spieltag – 22. Oktober 2017

TSV Lengfeld/Schernau (1480)

2,5

-

5,5

Spvgg Stetten III (1345)

Thomas Rundé (2005)

1

 

0

Sascha Steiner (1819)

Matthias Hofmann (1719)

0

-

1

Thomas Kunert (1670)

Michael Eyring (1623)

0

-

1

Ulrich Wohlfart (1555)

Sergey Melnikov (1343)

0

-

1

Adrian Stange (1483)

Sebastian Kraft (1434)

½

-

½

Hermann Heßdörfer (1434)

Siegfried Grösch (1227)

½

-

½

Luca Steiner (1237)

Helmut Schmidt (1118)

0

-

1

Kai Öhring (770)

Heiko Mekl

½

-

½

Wolfgang Weisenberger (1365)

 

SV Germania Erlenbach (1525)

4,5

-

3,5

SG Burggrumbach/Bergtheim (1651) 

Jürgen Liebler (1736)

0

-

1

Rudolf Lang (1766)

Thomas Hettinger (1666)

0

-

1

Thomas Müller (1762)

Erich Gloß ()

½

-

½

Samvel Hovhannisyan (1621)

Markus Rauth (1631)

1

-

0

Roland Engelstätter (1646)

Sven Reitmeier (1452)

½

-

½

Matthias Ziegler (1662)

Stefan Liebler (1489)

1

-

0

Thomas Heller (1561)

Matthias Spielmann (1352)

1

-

0

Dietmar Bördlein (1610)

Dr. Gerhard Ronge (1224)

½

-

½

Herbert Schubert (1499)

 

SC Kitzingen 05 III (1619)

4

-

4

SK Wertheim (1687)

Hans Nußbaumer (1871)

½

-

½

Gilbert Volpert (1925)

Klaus Volkamer (1747)

0

-

1

Viktor Fink (1770)

Thomas Trapp (1694)

0

-

1

Jürgen Bromme (1764)

Roland Schleicher (1605)

0

-

1

Gerhard Kraft (1769)

Rolf Wenkheimer (1595)

1

-

0

Dr. Herbert Schmid (1602)

Danny Wohlgemuth (1506)

1

-

0

Mehmet Hodcic (1643)

Ralph Müller (1544)

1

-

0

Julius Michel (1510)

Sebastian Schmied (1389)

½

-

½

Hajro Cekovic (1513)

 

SC Unterdürrbach (1500)

3

-

5

SF Burgsinn (1529)

Gerhard Münch (1902)

1

-

0

Frank Schilling (1762)

Ludwig Ecker (1804)

½

-

½

Harald Jäger (1732)

Manuel Oechslein

1

-

0

Werner Kistner (1632)

Helmut Ecker (1510)

0

-

1

Armin Hirschmann (1619)

Jürgen Diehm (1225)

0

-

1

Richard Wenzel (1480)

Dieter Metzger (1446)

½

-

½

Peter Herold (1462)

Gregor Blum (1096)

0

-

1

Pascal Schelbert (1272)

 

0

-

1

Alf-Bodo Graf (1279)

 

Rieneck/Ruppertshütten (1441)

4

-

4

ESV Gemünden (1493)

Hartmut Bausewein (1511)

0

-

1

Stefan Hausner (1693)

Martin Bechold (1602)

1

-

0

Rainer Glück (1616)

Hermann Marx (1521)

½

-

½

Manfred Seubert (1532)

Sebastian Inderwies (1431)

0

-

1

Gert Völker (1518)

Josef Buchberger (1299)

1

-

0

Sebastian Meyer (1338)

Norbert Schönmann (1434)

1

-

0

Alexander Böck (1338)

Wilhelm Mantel (1417)

1

-

0

Adalbert Stegmann (1416)

Horst Weis (1316)

1

-

0

Sebastian Meyer

 

 

1.

Rieneck/Ruppertshütten

10,5

:

5,5

4

:

0

2.

SV Germania Erlenbach

10,0

:

6,0

4

:

0

3.

SK Wertheim

9,5

:

6,5

3

:

1

4.

SG Burggrumbach/Bergtheim

9,5

:

6,5

2

:

2

5.

SF Burgsinn

8,5

:

7,5

2

:

2

6.

Spvgg Stetten III

8

:

8

2

:

2

7.

TSV Lengfeld 1876/SF Tarrasch Schernau

7

:

9

2

:

2

8.

SC Kitzingen III

6

:

10

1

:

3

9.

SC Unterdürrbach II

6

:

10

0

:

4

10.

ESV Gemünden

5

:

11

0

:

4

 

 

 

3. Runde am 12.11.2017 um 14 Uhr 00 Treffpunkt: 13 Uhr 00

 

                                                Mannschaft  -       Mannschaft

 

1                      SK Wertheim                         -             Rieneck/Ruppertshütten 

2                     Spvgg Stetten III                      -             SC Kitzingen III

3                     SG Burggrumbach/Bergtheim   -            Lengfeld/Schernau

4                     SF Burgsinn                              -             SV Germania Erlenbach 

5                     ESV Gemünden                        -             SC Unterdürrbach  

 

Brett 1: Rundé, Thomas ?

Brett 2: Hofmann, Matthias

Brett 3: Eyring, Michael

Brett 4: Melnikov, Sergey

Brett 5: Kraft, Sebastian

Brett 6: Göpfert, Christian

Brett 7: Neumann, Tobias

Brett 8: Grösch, Siegfried

Brett 9: Schönmann, Peter/Gorg, Helmut

 

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