Schach - Kreisliga 1. Spieltag

SV Würzburg IV (1427) – TSV Lengfeld/Schernau (1351) – 5 : 3

19.9.2019: Wenn sich das nicht noch rächen sollte!

Mehr oder weniger als Außenseiter fuhren wir zu unserem ersten Saisonspiel gegen die 4. Mannschaft des einst so ruhmreichen SV 1865 Würzburg. Immerhin haben wir eine Art Karriere hingelegt, was unseren heutigen Gegner angeht; im ersten Jahr gegen deren 6. Mannschaft, dann haben wir erfolgreich ihre 5. Mannschaft in den Abstiegsstrudel geschickt. Nun also die 4. Mannschaft. Und ohne es vorweg nehmen zu wollen. Ich glaube, dass unsere Gegner im Nachhinein sehr erleichtert waren, gegen den klaren Abstiegsfavoriten aus Lengfeld/Schernau mit 5:3 gewonnen zu haben. Es hätte auch ein 4:4 werden können! Besser sollen. Aber lest selbst.

Heiko tritt gegen Dr. Klein ein, einen erfahrenen Haudegen, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt und einer der letzten helfenden Säulen unseres Gastgebers ist. „Vielleicht hilft mir ja eine meiner unorthodoxen Eröffnungsvarianten dabei, ihn aus der Reserve zu locken“ mag sich Heiko gedacht haben.
Jedenfalls ist mir der englische Aufbau a3, b4, c4, d2, e3, Lb2, Dc2, Ld3 nebst Sc3 noch nicht unter gekommen. Irgendwie wirkt die schwarze Struktur, a7, b7-d7, e5, f7, g6, h7 nebst 0-0, Sc6/f6, Le7 wenn auch nicht perfekt, so zumindest spürbar harmonischer. V. a., nachdem Schwarz hier mittels d7-d5 die Initiative an sich reißt. Heiko möchte nicht auf d5 tauschen, zieht seinen Sc3 nach e2 zurück. D1 wäre wahrlich besser gewesen. Denn nun hat Ld3 nach e5-e4 kein Rückzugsfeld mehr. Schon wieder so ein Musterbeispiel dafür, dass eine Leichtfigur nix, aber auch gar nix vor einem Zentrumsbauern auf der dritten Reihe zu suchen hat. Heikos Läufer wird also Geschichte und Heikos Stellung geht mehr und mehr den Bach runter. - v. a. als nach Tf8-e8 ein unschönes Abzugsschach droht. Wahl zwischen Not und Elend bzw. drastischer ausgedruckt: Wahl zwischen Pest und Cholera. Heikos König wählt den großen Fluchtversuch mittels 0-0-0, muss aber aus der Ferne dann mit ansehen, wie der schwarze Ritter (Huch, jetzt tauchen hier auch noch Monty Pythons Figuren auf) mit Sf6-e4 das ganze Schlachtfeld kontrolliert. Gardé rufend ist auch f2 mittels Familiengabel in alle drei Richtungen (Td1/h1 und Dd3) auf Dauer nicht zu retten. Da helfen auch keine Zwischenschachs mehr. Die Partie zu halten, wird mehr als schwer.

Helmut Schmidt legt einen wirklich beachtlichen Auftritt hin; leider nur auf dem Brett. Neben dem Brett weniger, zumindest, was Stift und Papier betrifft. Da kommen dann doch die Unkonzentriertheiten zu Tage – nicht unverständlicherweise. Aber wenn schon der zweite Zug nicht notiert wird, wird das Nachspielen schwieriger. Ein Glück, dass der Reporter sich über die Datenschutzbestimmungen hinweg gesetzt und Fotos angefertigt hat – und das ohne Unkenntlichmachung der Protagonisten. So ist auch auf manchem Foto die Mitschrift Herrn Becks vorhanden. Die Lesbarkeit auf Grund der geringen Auflösung von nur 3 MB je Bild ist eher einer Ratbarkeit gewichen, aber bis zu den entscheidenden Situationen nachvollziehbar. Unregelmäßig wie die Mitschrift ist auch die Eröffnung: Nach 15 Zügen ist Weiß solide entwickelt, alle Figuren beteiligen sich mehr oder weniger rege an dem Geschehen, während Helmuts Königsspringer noch im Stall gemütlich im Stroh liegend, den Futtertrog vor den Nüstern, das Geschehen gemächlich aus der Ferne betrachten darf. Dafür ist am Damenflügel schon einiges los: C-Linie halb geöffnet. A- und B-Hörnchen, äh Bauern natürlich) schon auf der 5. Reihe angekommen. Aber Sorgen muss man sich keine machen. Da wird Meister Beck noch einiges Kopfzerbrechen bevorstehen, um den Riegel zu knacken.

Gegen einen, der auch schon zu Beginn meiner Schachkarriere in Diensten des SV 1865 Würzburg spielt, darf Michael antreten. Wolfgang Czirnich war für mich stets ein unangenehm zu spielender Gegner. Ich müsste mal in meinen Annalen nachsehen, ob ich überhaupt mal gegen ihn gewonnen habe. Aber Michael erwischt dieses Mal einen guten Tag. Vom ersten bis zum letzten Zug. Zwar nicht durchgehend, aber immerhin ☺. Wolfgang Czirnich verwandelt sich als Schwarzer in Herrn Philidor, möchte gerne auf dem Damenflügel mittels a7-a5, c7-c6 und b7-b5 das Zepter des Handelns an sich reißen. Doch erweist sich Michaels Plan, auf dem Königsflügel Schwarz ein wenig aufzumischen, als schneller und zielführender. F2-f4 ist wahrlich ein schöner Hebel. Und die leicht geöffnete Königsstellung nach 0-0 und g7-g6 (wobei der Läufer auf d6 verharrt) lädt Michael zu Dd2-h6 ein. Wobei der nach Df6-g7 erfolgte, weil nicht zu verhindernde Damentausch eher Schwarz in die Hände spielt. Dieser gibt an diesem Tag nicht den positionellen Vorteil an Michael zurück. Stattdessen einen materialistischen Vorteil. Und zwar im Übermaße sozusagen. Erstmal den Zentrumsbauern auf e5 und dann einen Atemzug später noch die Stütze f7. Zwei Bauern mehr, das Läuferpaar, eine offene f-Linie in seinen Händen. Das sollte Michael nach Hause schaukeln.

Einen gemütlichen Nachmittag verlebt Herbert in seiner sowas von symmetrischen Englischvariante, symmetrischer geht’s gar nicht. Sein Gegner macht es ihm sehr leicht. Anstatt in der Eröffnung die Stellung möglichst geschlossen bzw. verzwickt zu halten, tauscht er nach Herbert d7-d5 alles ab, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. OK, c4xd5 ist in Ordnung. Aber nach e6xd5 wäre e4-e5 mit Sicherheit für Herbert unangenehmer gewesen als das e4xd5 Sf6xd5, Sc3xSd5 Dd8xSd5. Und das nur, um im Nachgang mittels Sf3-h4 die Dame durch Lg2 anzugreifen. *Gähn!* Und dafür hat Weiß einen rückständigen Isolani auf d3, der nicht nur schnurstracks von Herbert ins Visier genommen sondern letztendlich mittels Sb4xd3 erobert wird. Bauernvorteil nach 15 Zügen! Das lässt sich Herbert nicht mehr nehmen? Oder etwa doch?

Dass auch unser Helmut (Nummer 2 - Gorg) seinem Namen (der gesunde/mutige Kämpfer) alle Ehre macht, sei nur am Rande erwähnt. Er zeigt sich in der Sizilianischpartie durchaus angriffslustig und unerschrocken. Und wie bei seinem Namensvetter muss ich auch hier die Fotos und somit die Mitschrift des Gegners zu Hilfe nehmen, um die Partie in ihrer ganzen Schönheit und Pracht verfolgen zu können. Es wird so eine Abart eines geschlossenen Sizilianers; nur dass hier der Königsläufer nicht auf g2 sondern auf c4 verankert wird. Sieht alles grundsolide aus. Nur das unnötige b2-b3 (Wer hat Angst vor Virginia Wolf in Form von c5-c4?) hätte unterbleiben sollen. Denn das hätte man mit d3-d4 konterkariert. So entsteht leider auf der c-Linie eine Schwäche.

Sebastians Partiebewertung bedarf auch der fotografischen Unterstützung, was aber nicht an Sebastians Mitschrift liegt, sondern daran, dass der Autor den Zettel wohl einfach verschlampert hat. Welch ein Schlamperer! ☺. Auch in dieser Partie wird Englisch dargereicht. Und auch hier zeigt sich recht bald. Ein Angriff oder in dem Fall der Versuch einer Initiativerreichung will gut vorbereitet seid. Lf8-b4 gefolgt von Dd8-a5 und Sf6-e4 mit Bauerngewinndrohung funzt nur, falls es schnell genug ist. So muss aber nach a2-a3 der schöne schwarzfeldrige Läufer getauscht werden, die Dame nach b6 zurück hoppeln und die Erkenntnis gezogen werden, dass man Weiß nur Tempi geschenkt hat. Dann noch unterschätzen, dass Weiß zwar nach dem Springertausch auf e5 auf der e-Linie einen Doppelbauern hat, aber dafür zum Ausgleich die Zeit bekommt, seinen Turm auf der c-Linie in Stellung zu bringen. Der eigene Springer auf g4 weit weg vom Geschehen, ein weißer Läufer - auf d4 unangreifbar thronend und lauthals hinausschreiend: „ich bin der König der Welt!“ machen Sebastian im Zusammenspiel mit dem Turm das Leben zur Hölle. Die Dame zieht sich nach c7 zurück, wohl hoffend, dass Ld7-c6 die Stellung hält. B2-b4 zwingt Sebastian zu b7-b5. Aber dann platzt die Bombe – im 18. Zug: e2-e4 und der lange Atem/Spieß/Speer – wie auch immer er genannt werden möchte – macht alles zunichte. Die Dame als Wächter für einen Läufer: Sebastian erfährt in diesem Moment leidvoll, dass das oftmals keine wohlfeile Lösung ist, v. a. falls noch eine Fesselung im Spiel ist.

Meineriner hat es mit einem dankbaren Gegenspieler zu tun, der – mit einer Ausnahme – zu keinem Zeitpunkt eine eigene Idee entwickelt, wie er meiner Wiener Partie (aktiv) begegnen kann. Um meinen gegambiten Bauern zurück zu holen, gebe ich in Sergey’scher Manier meinen Läufer gegen Sc6. Mit der Folge, dass er einen schönen Doppelbauern auf der c-Linie hat, ich dafür meine Zentrumsbauern auf d4 und e4 sowie eine halboffene f-Linie. So kann es weiter gehen. Doch dann entwickelt der Hundling tatsächlich eine eigene Idee. So eine Sauerei: erst mich einschläfern mit inaktiven Zügen gemäß dem Motto „Ich muss mich ja erstmal in Ruhe entwickeln!“, um mich dann aus meinem Dornröschenschlaf mittels f7-f5 aufzuschrecken. Da muss ich dann echt überlegen, wie ich dem weiteren angedachten Vormarsch f5-f4 begegnen will.

Bei Sergey stellt sich wieder einmal die Frage: Was ist variantenreicher: Seine Gedanken oder seine Schrift. Jedenfalls scheint beides unermesslich zu sein. Und da die Mitschrift nur per Foto bis zum 30. Zug vorliegt, die gravierenden Dinge aber danach zu bestaunen sind, gilt bis dahin das schon so oft Beschriebene: Aus den Untiefen der russischen Tundra wird eine eingefrorene Spanischversion zu Tage getragen, bei der es Sergey trotz allem immer wieder schafft, nach der Eröffnung mindestens mit Ausgleich, wenn nicht sogar leicht vorteilhaft dar zustehen. Und was passiert dann? Varianten über Varianten verwirren ihn. Zu viele Kandidatenzüge, die jeweils für ihn in Frage kommen. Alles ist möglich.

In der Tat kämpft Heiko noch einige Züge den aussichtslosen Kampf weiter. Leider ist es dem Reporter (wieder einmal) nicht möglich, die Kommentierung zu Ende zu bringen. Die MAZ ist gerissen; wir bitten, den Bild- und Tonausfall zu entschuldigen. Wobei das Malheur eher beim Protagonisten zu suchen ist, denn dass ein edles Ross von f2 kommend über g4 nach f5 reitet, ist genauso unwahrscheinlich, wie dass die schwarze Dame von e1 aus auf f3 sich mit ihrem Pendant (gibt es eigentlich schon eine weibliche Form eines Pendants??) auf ein Schlagscharmützel einlässt. Jedenfalls ist nach dem Damentausch die Partie beendet und die Gastgeber führen 1:0.

Helmut Schmidt schlägt sich weiterhin bravourös. Einen Bauern kann er wieder zurück erobern und auf dem Damenflügel positionellen Vorteil erlangen. Die halboffenen b- und c-Linien gehören ihm. Allerdings wird der Isolani auf a5 wohl ein Damoklesschwert werden. Günstig stehen dafür seine Figuren. Der Springer auf e4 genießt schon sehr seine Aussicht auf das Geschehen um ihn herum. Figuren werden getauscht: Je ein Turm und ein Offizier verbleiben auf beiden Seiten. Allerdings hat nun Weiß die gesündere Bauernstruktur. Und wenn man ins Kalkül zieht, dass Helmuts Kondition und somit auch Konzentration schon sehr beansprucht wurde, ist sein Remisangebot wahrlich angebracht. Nur sein Gegner nimmt es nicht an – gerade auf das Genannte spekulierend? Dann lässt Helmut die Chance, den c-Bauern einzukassieren, aus. Und es kommt, was kommen muss. Die sehr beanspruchte Kondition führt zu Konzentrationsschwächen und so gehen nach und nach zwei Bauern verloren. Und nach dem Turmtausch ist die Bauernmajorität auf dem Damenflügel nicht mehr aufzuhalten. Würzburg führt 2:0.

Seinen Sieg bringt Michael diesmal ganz souverän nach Hause. Ruhig und mit Übersicht. Nichts übereilend. Bedrohte Stützen werden gesichert, nervende Verteidiger auf der schwarzen Seite abgetauscht. Dann im rechten Moment einen Bauern zurück geschenkt, um dem König auf den Pelz zu rücken. Auf Sf6xe4 folgt Tf3-f7+ nebst Le2xb5 mit Angriff gegen Te8. Der Turm weicht mehr oder weniger freiwillig, um nach Lb5-c4 mit fürchterlicher Abzugsschachdrohung seinen Protagonisten zur Aufgabe zu bewegen. Wir verkürzen auf 2:1.

„Diesmal nicht, Kameraden! Diesmal nicht!“ Schwört sich Herbert und achtet auf jede Kleinigkeit. Gibt sogar seinen materiellen Vorteil auf und den Mehrbauern zurück, um seinen Springer auf d3 durch c5-c4 zu verankern, seine beiden Türme auf der c-Linie zu verdoppeln, seine Läufer auf e6 und g7 über das ganze Brett wirken zu lassen, um dann zur Krönung des Tages von einem ausgemachten Lapsus zu profitieren. Warum auch immer Weiß Dc2-a4 und nach Sd3-c5 anstatt die bedrohte Dame abzuziehen lieber den Läufer auf e3 positioniert, wird auf ewig sein Geheimnis bleiben. Den aussichtlosen Verlauf, mit Läufer gegen Dame und Freibauern weiter zu kämpfen, wird lobend erwähnt, ändert aber nichts am zwischenzeitlichen 2:2.

Das im 14. Zug gespielte b2-b3 soll sich tatsächlich als Mutter aller Probleme noch erweisen. Helmut Gorg erkennt/findet nicht, dass er als Weißer auf dem Königsflügel agieren sollte, ggf. f4-f5 durch g3-g4 vorbereiten und so diese f- bzw. g-Linie öffnen. Stattdessen lässt er sich auf das Spiel im Zentrum und auf der c-Linie ein. Schwarz erlangt ein starkes Zentrum durch c5, d5 und e6. Nach der Öffnung der c-Linie versäumt es Helmut, im rechten - weil einzig möglichen - Moment, statt Dd4-f2 Sc3-d1 (oder a2) zu ziehen. So erfolgt nach der Verdreifachung der schwarzen Schwerfiguren auf der c-Linie das, was folgen muss.
Der Druck wird zu groß und Helmut muss zwei Springer gegen einen Turm geben. Dazu verliert er noch den übermütigen Ba5. Der gegnerische Springer nistet sich auf e4 ein. Alle Tricks (Grundlinienmatt o. a.) fruchten nicht. Die schwarzen Bauern rennen los. Und dann rennt der weiße Turm auch noch in eine Springergabel. Es steht 3:2.

Sebastian kämpft noch einige Züge auf verlorenem Posten weiter, aber nachdem bis auf je einen Turm alles getauscht wurde, Sebastian sozusagen seine Minusfigur wieder erlangt, hat Weiß einfach den Vorteil, dass einer seiner Mehrbauern läuft und läuft und läuft, bis Sebastian seinen Turm gegen die Verwandlung geben muss. Es steht 4:2.

Ich habe mich entschieden. Ich möchte weiter auf dem Flügel der Flügel, dem Königsflügel aktiv bleiben. Also Le3-g5 gefolgt von Df2-h4. Mir mal den Springer auf h5 zur Brust nehmen. Der ist nur durch g7-g6 zu retten. Schöne Königsstellung – Bauern auf f5, g6 und h6. Und wie jetzt weiter? Auf dem Königsflügel ist vorübergehend Waffenstillstand eingetreten. Tf1-e1 droht e5xd6 mit Gardé. Also muss Schwarz d6-d5 ziehen. Sehr schön. Macht meinem Springer die Wanderung über a4 nach c5 frei. Welch erquickliches Feld. Leider nicht allzu lange. Aber der Abtausch gegen den Läufer auf e6 verschafft mir die Möglichkeit, auf der f-Linie zu verdoppeln. Und dann unterläuft meinem Gegner in (leichter/aufkommender) Zeitnot ein folgenschwerer Lapsus. Kg7-h7. Sofortiges g2-g4, gefolgt und f5xg4 und g3xf4. Sollte der Springer auf h5 weg ziehen, folgt Sf3-g5+ mit Gardé. Und da meine Dame seit geschlagenen 12 Zügen nichts Besseres zu tun hat, als die h-Linie unter Kontrolle zu halten, verbietet sich h6xSg5. Also darf Schwarz seinen Turm gegen den Springer tauschen („Ein guter Tausch“ – sagte schon „Wind in seinem Haar“ zu Leutnant John Dunbar). Der Rest ist nur noch Technik und Vorsicht. Die f-Linie im Auge behalten, Schachs auf der Diagonale a7-g1 vermeiden und dann auf der f-Linie den Sieg einfahren zum 4:3. Alles hängt nun an Sergey!

Diesmal scheint Sergey es gut mit sich zu meinen. Nach dem 30. Zug steht er echt sehr gut dar. Einen Bauern mehr, einen Bombenspringer auf d3, die weißen Figuren befinden sich auf c1, d1, c2 und e3 Sergeys auf f8, c6, g6 und eben d3. Und Sergey ist nach c3-c4 am Zuge. Und was macht er? Schon in Zeitnot? B5-b4 wäre es. Aber Sd3xLc1??? Ahhhhhhhhhhhhhh!!! Den Bombenspringer gegen den Grottenläufer tauschen! Der Anfang vom Ende. Wenige Züge später hat die weiße Dame die Herrschaft auf d5 an sich gerissen und der weiße Springer ist zum Giganten mutiert. Das ist Sergeys Schwäche. Solche positionell vorteilhaften Stellungen nach Hause zu bringen, mindestens mit einem Unentschieden. Das aber geht auch noch schief, als er am Ende auf einen alten Trick hereinfällt. Sein König steht senkrecht zwischen Turm und Dame. Dame schlägt Dame – alles kein Problem. Aber zuerst das Turmschach kostet ihn letztendlich die Dame und es steht 5:3. Da wäre echt ein 4:4 drin gewesen. Die Partien unsere Helmuts waren eigentlich Remis. Aber das Alter zeitigt halt doch seine Spuren. Und bei Sergey läuft es halt, wie es bei Sergey laufen kann.

Mc Hofi

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