Herren II – "Hast du vergessen, wo wir hier sind?"

Wer spiele wie gegen wen?
TUS Frammersbach - TSV Großheubach 0:3 (20:25, 21:25, 20:25)
TUS Frammersbach - TSV Lengfeld II 3:2 (15:25, 26:24, 16:25, 25:22, 15:13)
TSV Großheubach - TSV Lengfeld II 1:3 (25:16, 17:25, 27:29, 23:25)
Für den TSV Lengfeld II spielten:
Matthias Aigner (Zuspiel), Daniel Kölling (Zuspiel/Diagonal), Andreas Schwarz (Diagonal), Jannik Stebani (Libero), Tobias Huber, Ole Lohmann (Mittelblock), Denis Elbert, Markus Meixner, Jonas Hübner; Leander Nierula (Außenangriff)

Welche Szene durften Sie auf keinen Fall verpassen?
Die Abwehrleistungen aller drei beteiligten Mannschaften. Natürlich fällt hier und da mal ein Ball aus Höhe des Empire State Buildings unberührt auf den Boden, aber abgesehen davon wurde einarmig gekratzt, Pancakes und Hechtbagger ausgepackt und zu keiner Zeit konnte sich ein Angreifer sicher sein, dass sein Schlag mit Mach 3 auch den Boden touchiert. Ein gestandener Bayernliga-Spieler fasst es so zusammen: "Ich bin das gar nicht mehr gewohnt, dass Spielzüge so lange dauern können."

Welche Szene konnten Sie mit gutem Gewissen verpassen?
Die Verletzung des Frammersbacher Zuspielers im ersten Satz des Tages. Nachdem es die Lengfelder bereits am Montag traf, als sich Diagonalspieler Nils Stender das Außenband gerissen und Mittelblocker Fabio Kauschka eine Wadenzerrung zugezogen hat, traf es Samstag zu Spielbeginn den Frammersbacher Spielmacher. Eine erste Diagnose war, dass "nur" eine Bänderdehnung vorliegt, verzichten muss er auch unseren geliebten Sport aber dennoch einige Zeit. Wir wünschen ihm gute Besserung und schnelle Erholung.

Wer stand im Blickpunkt?
Die Neuen, mit Namen Ole Lohmann und Jonas Hübner. Erfahrung und Spielpraxis in der höheren Bayernliga, aber Meldestatus Bezirksliga versprachen die benötigte Verstärkung nach der Lengfelder Verletzungsserie. Die beiden Spieler fanden sich gut in der Mannschaft ein und übernahmen gleichfalls die ein oder andere Spiel- oder Motivationsansprache. Dass sich Jonas Hübner im letzten Satz vermutlich die Kapsel gerissen hat, hinterlässt leider einen bitteren Nachgeschmack.

Worüber reden nach dem Spieltag alle?
Schiedsrichter. Sechs Spiele haben wir bisher beobachten können und es entwickelt sich leider der Trend, dass die spielerische Leistung einer Mannschaft durchaus der Bezirksliga entspricht, die Spielleitung jedoch von unterirdisch bis unverschämt reicht. Um klarzustellen, es geht nicht um Fehlentscheidungen, das kann jedem passieren, wir sind alles nur Menschen. Aber ein C-Schiedsrichter, der im Übrigen theoretisch bis zur Bayernliga pfeifen darf, sollte nicht nur, sondern muss unserer Meinung nach die Regeln beherrschen. Regel 13.3 sagt zum Beispiel aus, dass "der erste Schiedsrichter den Aufschlag freigibt, nachdem er sich überzeugt hat, dass die Mannschaften spielbereit sind und der Aufschlagspieler im Ballbesitz ist." Wenn Spieler beider Mannschaften noch auf dem Weg auf ihre Position sind und der Aufschlagspieler den Ball mit den Fingerspitzen aus der Hallenecke aufhebt, kann man kaum von "spielbereit" der "in Ballbesitz" sprechen. (An dieser Stelle ein Ausdruck an Respekt gegenüber einem Gegenspieler, der zuvor seinen Mitspieler anraunzt, da dieser einen Fehler zugegeben hat, dann jedoch seinen eigenen Aufschlag absichtlich verzögert, als nach einem erneut Frühstart des Schiedsrichters Lengfeld nicht annahme bereit war!). Überspitzt formuliert, kann man sogar behaupten, dass der Schiedsrichter durch seine hektischen und vorschnellen Anpfiffe die Verletzung von Spielern durch mangelnde Spielvorbereitung billigend in Kauf nimmt.
Ein weiteres Beispiel: Kapitel 17 des Regelhefts handelt von Spielverzögerungen. Eine Verzögerung wird dort beschrieben u.a. als "die Verlängerung anderer Unterbrechungen nach der Aufforderung, das Spiel fortzusetzen". Wichtiger Hinweis ist dabei, dass aufgefordert werden muss, das Spiel fortzusetzen. Als der Schiedrichter das Festhalten des Balles nach Spielzugsende durch den Trainer mit einer Auszeit "bestrafte", sind alle noch Anwesenden vom Glauben abgefallen.
Für alle, die bei all der Regelkunde noch nicht eingeschlafen sind, noch schnell eine kleine Liste:
Ob man es glaubt oder nicht, es gibt offizielle Handzeichen im Volleyball. Ein "come at me bro" à la Bruce Lee ist dabei nicht als Freigabe des Aufschlags vermerkt.
Alkohol in den Reihen des Schiedsgericht ist ein absolutes No-Go.
Ein Stuhl gehört (leider) nicht zur Ausrüstung des 1. Schiedsrichters, ebenso ist das Lehnen am Netzpfosten nicht gerade hilfreich, wenn es um das Einschätzen von Netzberührungen geht.
Die Debatte über den Führerschein ohne Zwischenprüfungen läuft seit Jahren in Deutschland. Eine Änderung im Schiedsrichterweise ist also nicht vor 2050 zu erwarten.

Was machten die Frauen und anderen Männer?
Die Herren III gewannen Samstag souverän gegen Hasloch und Wombach, die Herren I spielen just in diesem Moment gegen den Erzrivalen in Eibelstadt.

Was war sonst noch wichtig?
Das McDonalds in Karlstadt hat nur bis 22 Uhr offen und der Gutscheincode "499" für 20 McNuggets für 4,99€ ist abgelaufen.
Frammersbach kann nicht nur hart auf Volleybälle schlagen, sondern auch vergessene Schuhe zielgenau und sanft auf die Tribüne werfen (Danke!).
Der durchschnittliche US-Haushalt empfängt 400 Fernsehkanäle.
Die 2G-Regel wurde konsequent und ohne sichtbare Zwishenfälle von Spielern und Zuschauern eingehalten. Wenn es damit möglich ist, die Volleyballsaison durchzuziehen, sehen wir darin kein Problem.
15 Uhr als Spielbeginn ist nicht zu empfehlen, denn trotz eines klaren 3:0 wurde das letzte Spiel des Tages um 22:30 Uhr abgepfiffen.

Was war das Zitat des Wochenendes?
"Hey Jannik, war in Frammersbach nicht dieses Restaurant, bei dem du drei Stückchen Fleisch und vier Herzoginkartoffeln für 18 Euro bekommen hast?"
"Ahhh, denen pisse in den Briefkasten!!!"
- (hungriger) Libero mit Flashbacks

"Habt ihr vergessen, wo wir hier sind"
"Ich hab keinen Plan, was der da macht und was ich hier eintragen soll"
- Gegner und Schreiber als Reaktion auf oben beschriebene Auszeit-Situation

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