Die Lengfelder Löwen wünschen ein frohes Fest und ein gesundes neues Jahr
Schön, dass Ihr bei unserer Advents-Handballregel-Challenge mitgemacht habt.
Wir hoffen, dass das Warten auf die Lösungen nicht zu lange gedauert hat. Doch wie versprochen, liegen diese nun unter unserem Weihnachtsbaum.
Wir wünschen Euch zum Fest nicht nur regeltechnische Erkenntnisse, sondern vor allem Zeit zur Besinnung, zum Kräfte sammeln und Gesundheit. Dies alles natürlich auch für das bald startende neue Jahr.
Türchen Nr. 1
Die Freiwurflinie beim Handball, auch 9-m-Linie genannt, wird gestrichelt und in 3 m Abstand vor der Torraumlinie gezogen.
Frage:
Wie weit sind die Markierungen der Freiwurflinie voneinander getrennt?
Antwort:
Nach Regel 1:5 gilt: Die Markierungen der Freiwurflinie sowie die Zwischenräume messen 15 cm.
Türchen Nr. 2
Jede Mannschaft hat pro Halbzeit Anspruch auf ein Team-Time-out von einer Minute Länge.
Frage:
Gilt dies auch für die Verlängerungen?
Antwort:
Nein. Für Verlängerungen, deren Halbzeiten ohnehin nur 5 Minuten dauern, wird der Anspruch auf ein Team-Time-out in Regel 2:10 ausdrücklich ausgenommen.
Türchen Nr. 3
Der Handball muss rund sein, dies ist tatsächlich offiziell vorgeschrieben.
Frage:
Kann man einem Handball der Größe 3 – das ist die Größe, die nur bei den Männern und der männlichen A-Jugend eingesetzt wird – auch einen Hut aufsetzen, der für einen Kopfumfang von 59 cm gefertigt wurde?
Antwort:
Ja. Nach Regel 3:2 sind Umfang und Gewicht für die IHF-Ballgröße 3 auf 58-60 cm und 425-475 g festgelegt. Der 59er Hut müsste also passen!
Türchen Nr. 4
Eine Handballmannschaft besteht aus bis zu 14 Spielern, von denen sich maximal 7 Spieler gleichzeitig auf der Spielfläche befinden dürfen. Das weiß wahrscheinlich jeder.
Frage:
Wieviele Spieler müssen zum Spielbeginn mindestens auf der Spielfläche antreten?
Antwort:
Nach Regel 4:1 sind dies wenigstens 5 Spieler. Sinkt die Anzahl der Spieler einer Mannschaft auf der Spielfläche dann während des Spiels unter 5, kann weitergespielt werden. Es liegt im Ermessen des Schiedsrichters, ob und wann ein Spiel abzubrechen ist.
Türchen Nr. 5
Der Torwart darf bei der Abwehr im Torraum den Ball mit allen Körperteilen berühren, also auch mit Fuß und Unterschenkel. Es gibt allerdings eine Ausnahme von dieser Regel. — Welche?
Antwort:
Der Torwart darf nach Regel 5:10 den sich in Richtung Spielfeld bewegenden Ball nicht mit dem Unterschenkel oder Fuß berühren, sonst gibt es einen Freiwurf für die gegnerische Mannschaft.
Türchen Nr. 6
Der Ball ist im Torraum der Mannschaft A liegen geblieben. Ein Abwehrspieler von A nimmt den Ball auf und passt ihn zu einem seiner Mitspieler auf dem Feld. Der Schiedsrichter pfeift (deutlich nach der Ballaufnahme von A).
Frage:
Wie wird das Spiel fortgesetzt?
Antwort:
Mit Abwurf. Der Ball ist nach Regel 6:5 „außerhalb des Spiels“, sobald er im Torraum auf dem Boden liegen bleibt. Für die Fortsetzung des Spiels gibt es zunächst grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
1. Der Ball wurde von einem Abwehrspieler von Team A in den eigenen Torraum gespielt und bleibt dann dort liegen. In diesem Fall wird nach Regel 6:7b auf Freiwurf für den Gegner von A entschieden.
2. Der Ball wird von der angreifenden Mannschaft in den Torraum von Team A gespielt oder gelangt irgendwie anders und ohne erkennbare Absicht der abwehrenden Mannschaft A dorthin und bleibt dort liegen. Dann ist die Mannschaft des Torwarts im Ballbesitz und nur der Torwart darf den Ball berühren. Er muss diesen durch einen Abwurf wieder ins Spiel bringen, wenn nicht Regel 6:7b greift. Wenn es also Abwurf geben muss und ein Spieler einer der beiden Mannschaften den Ball berührt, bleibt die Spielfortsetzung dann nach Regel 6:5 immer Abwurf.
Da der Schiedsrichte erst gepfiffen hat, nachdem der Abwehrspieler von A den Ball aufgenommen hat, wurde offensichtlich nicht vorher auf Freiwurf für den Gegner von A entschieden, so dass das Spiel mit Abwurf für A fortgesetzt wird.
Türchen Nr. 7
Frage:
Darf ein Freiwurf auch im Liegen ausgeführt werden?
Antwort:
Ja, sofern dabei ein Fuß am Boden bleibt, bis der Ball die Hand des Werfers verlassen hat. Diese Einschränkung gilt nach Regel 15:1 grundsätzlich für alle formalen Würfe, zu denen auch der Freiwurf gehört. Das Weiterspielen des Balles im Liegen ist ansonsten nach Regel 7:6 ausdrücklich erlaubt.
Türchen Nr. 8
In der Dreifaltigkeit der handballerischen Züchtigung, der sogenannten "progressiven Bestrafung", gibt es drei Bestrafungsstufen:
• die Verwarnung ("Gelbe Karte")
• die Hinausstellung ("zwei Minuten")
• die Disqualifikation ("Rote Karte")
Die Blaue Karte lassen wir im Advent ausnahmsweise weg, da diese Karte ohnehin nur in Verbindung mit einer Roten Karte vergeben wird und der dann zusätzlich zur Disqualifikation fällige, schriftliche Bericht meistens ein wenig weihnachtliches Nachspiel hat.
Frage:
Welche Strafe sollte man erwarten, wenn man nach einer Schiedsrichterentscheidung den Ball demonstrativ wegschlägt oder wegwirft?
Antwort:
Nach Regel 8:9a ist das demonstrative Wegschlagen oder Wegwerfen des Balles nach einer Schiedsrichterentscheidung als grob unsportliches Verhalten zu werten und mit einer Disqualifikation zu ahnden.
Also:
Es gibt die rote Karte (und meistens noch Ärger mit dem Trainer).
Türchen Nr. 9
Der Torwart von Team A führt einen Abwurf aus und trifft dabei seinen an der Sieben-Meter-Linie stehenden Mitspieler so unglücklich, dass der Ball von dessen Rücken ins Tor von A zurückprallt.
Frage:
Zählt dies als Torgewinn für den Gegner von A?
Antwort:
Ja. Wenn ein Spieler den Ball in den eigenen Torraum spielt, wird nach Regel 6:7 auf Tor [für den Gegner] entschieden, wenn der Ball ins Tor gelangt. Alternativ, wenn ein Spieler den Ball direkt ins eigene Tor spielt, führt dies nach Regel 9:1 zum Torgewinn für die gegnerische Mannschaft. Die Ausnahme von Regel 9:1, der Abwurf, kann hier nicht greifen weil der Abwurf nach Regel 12:2 als ausgeführt gilt, sobald der vom Torwart gespielte Ball die Torraumlinie vollständig überquert hat.
Dies ist der Fall, da der vom Torwart angeworfene Mitspieler einen Meter vor dem Torraum stand. Somit gilt der Ball als im Spiel und wurde vom getroffenen Spieler gespielt.
Das Tor zählt.
Türchen Nr. 10
Beim Anwurf zu Beginn jeder Halbzeit (und eventueller Verlängerungen) müssen sich alle Spieler in der eigenen Hälfte der Spielfläche befinden.
Frage:
Welche Regel gilt für die Gegenspieler des Anwerfenden beim Anwurf nach einem Tor?
Antwort:
Nach Regel 10:4 können sich beim Anwurf nach einem Tor die Gegenspieler des Werfers in beiden Spielhälften aufhalten, sie dürfen jedoch nicht näher als 3m an den Anwerfenden herantreten, bis der Ball dessen Hand verlassen hat.
Türchen Nr. 11
Angreifer A versucht, an der Seitenlinie an Verteidiger B vorbeizukommen, der regelkonformen Körperkontakt zu A aufgenommen hat und diesen begleitet. Dabei prellt A mit der von B entfernten Hand so, dass der Ball dabei vollständig die Seitenlinie überquert. Der Schiedsrichter pfeift und erkennt auf Einwurf für B.
Frage:
Wie weit muss sich A von B während des Einwurfs entfernen?
Antwort:
Bei der Ausführung des Einwurfs dürfen die Spieler der anderen Mannschaft nach Regel 11:5 nicht näher als 3 Meter an den Werfer herantreten. Dies gilt nicht, sofern sie unmittelbar an ihrer Torraumlinie stehen.
Türchen Nr. 12
Die in doppelter Unterzahl spielende Mannschaft A spielt ohne Torwart und verliert im Angriff den Ball. Gegenspieler B wirft den Ball aufs leere Tor, verfehlt dieses aber und der Ball fliegt ins Toraus.
Frage:
Wie geht es jetzt weiter?
Antwort:
Nach der vollständigen Überquerung der Torauslinie ist der Ball aus dem Spiel und muss nach Regel 12:1 (IV) wieder von Team A durch einen Abwurf zurück ins Spiel gebracht werden. Da zurzeit kein Torwart für A spielt, muss A zunächst nach Regel 12:2 einen Feldspieler gegen einen Torwart auswechseln. Der Torwart führt dann den Abwurf aus dem Torraum über die Torraumlinie aus. Ggf entscheiden die Schiedsrichter noch auf Time-Out.
Türchen Nr. 13
Mannschaft A hat nach einem Foul einen Freiwurf erhalten. Spieler A1 will den Freiwurf ausführen, Spieler A2 läuft, bevor der Ball die Hand von A1 verlassen hat, über die Freiwurflinie zum Kreis, A1 passt zu ihm und A2 wirft ein Tor.
Frage:
Wie muss der Schiedsrichter entscheiden?
Antwort:
Das Tor darf nicht zählen, weil die Freiwurfausführung nicht korrekt war. Nach Regel 13:7 dürfen die Spieler der werfenden Mannschaft die Freiwurfline nicht berühren oder betreten, bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat. Wenn Spieler der angreifenden Mannschaft die Zone zwischen Torraum- und Freiwurflinie betreten, bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat, sind die Konsequenzen davon abhängig, ob der Wurf angepfiffen wurde oder nicht.
In unserem Fall wurde der Freiwurf ohne Anpfiff ausgeführt.
Nach Regel 15:7 Abs. 2 sind bei Wurfausführungen ohne Anpfiff grundsätzlich alle Fehler unter Beachtung des Vorteilsgedanken zu korrigieren. Der Vorteilsgedanke kann hier nicht greifen, weil Team A sich durch den Fehler selbst einen Vorteil verschafft hat. Da der Fehler aber Einfluss auf das Spiel hatte, müssen die Schiedsrichter dies nach Regel 13:7 Absatz 2 korrigieren.
Der Freiwurf muss also wiederholt und zur Spielfortsetzung angepfiffen werden. Gute Schiedsrichter hätten das Spiel allerdings schon beim Pass von A1 auf A2 abgepfiffen, weil der Einfluss des Fehlers auf das Spiel bereits hier erkennbar gewesen ist.
Türchen Nr. 14
Der 7-m-Wurf ist nach Pfiff des Feldschiedsrichters innerhalb von 3 Sekunden als Torwurf auszuführen.
Frage:
Wie weit darf der Werfer bei der Ausführung des 7m-Wurfes hinter der 7m-Linie stehen?
Antwort:
Der Werfer darf nach Regel 14:5 bei der Ausführung des 7m-Wurfes bis zu einem Meter hinter der Linie stehen.
Türchen Nr. 15
Es ist beim Handball erlaubt, den Ball unter Benutzung von Händen, Armen, Kopf, Rumpf, Oberschenkel und Knien zu werfen, zu fangen, zu stoppen, zu stoßen und zu schlagen.
Frage:
Darf ein Freiwurf als Kopfball ausgeführt werden?
Antwort:
Dies ist genau genommen nicht verboten, allerdings ist dies technisch unmöglich. Nach Regel 15:1 muss sich der Ball bei der Ausführung eines Wurfs in der Hand des Werfers befinden. Der Freiwurf gilt nach Regel 15:2 als ausgeführt, sobald der Ball die Hand des Werfers verlassen hat. Dann aber darf der Spieler den Ball erst wieder berühren, nachdem dieser einen anderen Spieler oder das Tor berührt hat.
Um also einen Freiwurf unter Benutzung des Kopfes regelgerecht auszuführen, muss der Werfer es schaffen, zunächst den Ball während der Wurfausführung zum Kopf zu führen, und dann den Ball so zu spielen, dass er exakt gleichzeitig Kopf und Hand verlässt. Dann ist dies allerdings auch nicht mehr wirklich ein Kopfball im klassischen Sinne, eher ein bisschen Kopf und ein bisschen die Hand Gottes, oder?
Türchen Nr. 16
Der einzige Torwart von Team A kassiert 1 Minute und 58 Sekunden vor dem Ende der zweiten Halbzeit der zweiten Verlängerung seine zweite 2-Minuten-Strafe. Es kommt zum 7m-Werfen, Mannschaft A gewinnt das Losen und wählt, mit dem Werfen zu beginnen. Die erste Wurfausführung dauert 3 Sekunden.
Frage:
Darf der Torwart jetzt ins Tor?
Antwort:
Nein. Gemäß Kommentar zur Regel 2:2 dürfen hinausgestellte oder disqualifizierte Spieler nicht an einem 7m-Werfen teilnehmen. Es spielt dabei keine Rolle, wie lange dieses dauert.
Türchen Nr. 17
Frage:
Ab wann können Schiedsrichter unsportliches Vergehen ahnden?
Antwort:
Die Aufsicht der Schiedsrichter über das Verhalten der Spieler und Offiziellen beginnt nach Regel 17:2 mit dem Betreten der Wettkampfstätte. Nach Regel 16:11 ist unsportliches Verhalten seitens eines Spielers oder Mannschaftsoffiziellen im Bereich der Wettkampfstätte auch außerhalb der Spielzeit zu ahnden.
Also können die Schiedsrichter unsportliches Verhalten bestrafen, sobald sie in der Wettkampfstätte sind und das Vergehen, dass im Bereich der Wettkampfstätte geschehen muss, wahrnehmen.
Türchen Nr. 18
Nachdem ein verletzter Spieler auf der Spielfläche versorgt wurde, muss er diese umgehend verlassen und darf sie erst nach Abschluss des dritten Angriffs seiner Mannschaft wieder betreten.
Frage:
Wer ist dafür verantwortlich, die Anzahl der Angriffe nach der Versorgung eines Spielers auf der Spielfläche zu zählen?
Antwort:
Nach Regel 18:1 Absatz 3 gilt das Zählen der Anzahl nach der Versorgung eines Spielers auf der Spielfläche als gemeinsame Verantwortung des Zeitnehmers und des Sekretärs. Erläuterung 8 b) zu Regel 4:11 (verletzter Spieler) ergänzt diese Regel. Dort heißt es: dass Zeitnehmer und Sekretär oder – falls anwesend – der Delegierte (des zuständigen Verbandes) für das Zählen der Anzahl der Angriffe verantwortlich sind.
Türchen Nr. 19
Frage:
Wie weit ist die Torraumlinie in ihrem Schnittpunkt mit der Torauslinie von der Seitenlinie entfernt?
Antwort:
2,45m. Um die Antwort korrekt ermitteln zu können, werden folgende Maße benötigt: die Breite des Spielfeldes, die Breite des Torraumes und die Breite der Linien.
Das Spielfeld ist nach Regel 1:1 genau 20m breit, dies entspricht auch der Länge der Torauslinie, die allerdings innerhalb des Tores Torlinie heißt. Nach Regel 1:3 sind – mit Ausnahme der Torlinie – alle Linien 5 cm breit und integraler Bestandteil des Bereichs, den sie begrenzen. Somit liegen die die feldbegrenzenden Linien innerhalb des Spielfelds, so dass die beiden Seitenlinien 19,90m voneinander entfernt sind.
Wie breit der Torraum auf der Höhe der Torauslinie ist, ergibt sich wie folgt:
Der Torraum wird nach Regel 1:4 von der Torauslinie begrenzt, die – von der hinteren Innenkante der Torpfosten bis zur vorderen Kante der Torauslinie gemessen – rechts und links jeweils einen Viertelkreis mit Radius von 6m bildet, die vor dem Tor mit einer 3m langen Linie verbunden sind. Somit endet der Torraum auf beiden Seite des Tores auf Höhe der Torauslinie in 6m Entfernung von der Torfposteninnenkante. Das Tor ist nach Regel 1:2 im Lichten 3m breit, dies ist zugleich die Entfernung der Torpfosten. Damit ist der Torraum auf der Höhe der Torraumlinie genau 15m breit.
Den gesuchten Abstand gibt es jetzt auf beiden Seiten des Tores, so dass die Differenz aus 19,90m und 15m noch durch zwei zu teilen ist. Die Torraumlinie ist daher in ihrem Schnittpunkt mit der Torauslinie 2,45m von der Seitenlinie entfernt.
Türchen Nr. 20
Meisterschaftsspiel, letzte Sekunde der Spielzeit, es steht unentschieden. Mannschaft A hat einen Freiwurf und könnte mit einem Sieg Meister werden. Der Schiedsrichter pfeift, Angreifer A wirft, das Schlussignal ertönt, dann fliegt der Ball ins Tor.
Frage:
Wie müssen die Schiedsrichter entscheiden? Ist A jetzt Meister?
Antwort:
Das Tor zählt auf keinen Fall, weil der Ball erst nach dem Schlusssignal die Torlinie überquert hat. Da dem Torwurf allerdings ein Freiwurf vorausging, greift Regel 2:4. Nach dieser Regel muss ein Freiwurf wiederholt werden, wenn sich nach einem solchen der Ball noch in der Luft befindet, während das Schlusssignal ertönt. Die Schiedsrichter dürfen das Spiel erst dann beenden, wenn der Freiwurf ausgeführt wurde und das Ergebnis des Wurfes feststeht.
Die Meisterschaftsentscheidung steht also noch aus, der Freiwurf muss wiederholt werden.
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Türchen Nr. 21
Frage:
Wieviele Farben darf ein Handball haben?
Antwort:
Dies ist nicht explizit geregelt, also grundsätzlich beliebig viele. In Regel 3:1 wird lediglich vorgeschrieben, dass der Ball aus einer Leder- oder Kunststoffhülle bestehen und rund sein muss sowie dass sein Außenmaterial nicht glänzend oder glatt sein darf.
Türchen Nr. 22
Letzte Spielminute, Tempogegenstoß, Mannschaft A ist im Ballbesitz. Spieler A1 rennt aufs gegnerische Tor zu, fängt einen Pass und wird von einem Gegenspieler gestört. A1 überspielt diesen Gegenspieler mit einem Heber, nachdem er zwei Schritte gemacht hat, und umläuft diesen. A1 fängt den Ball wieder und beginnt zu prellen.
Frage:
Ist das regelgerecht?
Antwort:
Nein. Nach Regel 7:7 ist es nicht erlaubt, den kontrollierten Ball mehr als einmal zu berühren, bevor dieser nicht inzwischen den Boden, einen anderen Spieler oder das Tor berührt hat. Da A1 den Pass gefangen hat, hat er diesen zunächst kontrolliert und nach dem Heber zum zweiten Mal wieder berührt. Hätte A1 den Ball vorher auftippen lassen, hätte er einfach regelrechet weiterprellen können.
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Türchen Nr. 23
Mannschaft A hat nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Team B einen Freiwurf erhalten. Spieler A1 will den Freiwurf ausführen, der Schiedsrichter pfeift an, Spieler A2 läuft, bevor der Ball die Hand von A1 verlassen hat, über die Freiwurflinie zum Kreis, A1 passt zu ihm und A2 wirft ein Tor.
Frage:
Wie muss der Schiedsrichter entscheiden?
Antwort:
Das Tor darf nicht zählen, weil die Freiwurfausführung nicht korrekt war. Nach Regel 13:7 dürfen die Spieler der werfenden Mannschaft die Freiwurfline nicht berühren oder betreten, bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat. Wenn Spieler der angreifenden Mannschaft die Zone zwischen Torraum- und Freiwurflinie betreten, bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat, sind die Konsequenzen davon abhängig, ob der Wurf angepfiffen wurde oder nicht.
In unserem Fall wurde der Freiwurf angepfiffen.
Nach Regel 15:7 Abs. 3 sind bei Wurfausführungen mit Anpfiff grundsätzlich alle Fehler unter Beachtung des Vorteilsgedanken zu ahnden. Der Vorteilsgedanke kann hier nicht greifen, weil Team A sich durch den Fehler selbst einen Vorteil verschafft hat. Damit gilt der Freiwurf als ausgeführt und die abwehrende Mannschaft B erhält einen Freiwurf.
Gute Schiedsrichter hätten das Spiel allerdings schon beim Pass von A1 auf A2 abgepfiffen, weil die fehlerhafte Freiwurf-Ausführung bereits hier erkennbar gewesen ist.
Türchen Nr. 24
Die Heimmannschaft ist zum letzten Heimspiel vor der Weihnachtspause vollständig angetreten. Das Spiel läuft, neben den sieben Spielern auf der Spielfläche sitzen sieben Auswechselspieler und vier Offizielle auf der Bank. Nach einer Spielszene mit heftigen Diskussionen mit den Schiedsrichtern erhält der Mannschaftsverantwortliche des Heimteams eine Zwei-Minuten-Strafe. Dann gesellt sich der Vereinspräsident als Weihnachtsmann verkleidet dazu und nimmt auf der Bank Platz.
Frage:
Was muss nun folgen?
Antwort:
Nach Regel 4:2 darf eine Mannschaft im Spielverlauf höchstens 4 Mannschaftsoffizielle einsetzen. Der Weihnachtsmann wäre in diesem Bunde also der Fünfte und darf sich somit nicht im Auswechselraum aufhalten. Er muss diesen daher wieder verlassen.
Leider hat die an sich nette Idee noch eine weitere Konsequenz:
Der Mannschaftsverantwortliche ist nach Regel 4:2 dafür verantwortlich, dass sich ab Spielbeginn im Auswechselraum keine anderen Personen als die eingetragenen Offiziellen (maximal 4) und die teilnahmeberechtigten Spieler befinden. Bei Verstößen ist er progressiv zu bestrafen.
Genau so ein Verstoß liegt durch das Auftreten des Weihnachtsmannes vor. Da nach Kommentar zu Regel 16:3 gegen die Mannschaftsoffiziellen einer Mannschaft höchstens einmal auf Hinausstellung erkannt werden darf, ist der Mannschaftsverantwortliche nun zu disqualifizieren, sprich er erhält die rote Karte und muss ebenfalls den Auswechselbereich verlassen.
Na dann: frohe Weihnachten.
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