Schach - Spieltag 9

Wir sind GERETTETETETETET! - Zittern über das Ende hinaus

 

Es ist geschafft- trotz der Niederlage gegen Rottendorf. Wohl eine verdiente Niederlage, auch wenn sie nicht so hoch hätte ausfallen müssen. Ob auch mehr drin gewesen wäre? Kann der Reporter ob der nicht komplett vorliegenden bzw. lesbaren Mitschriften nicht eindeutig beurteilen. Mal sehen, ob das in der kommenden Spielzeit spürbar besser wird.

Einmalin seinem Leben wollte Thomas anscheinend auch mal der Schnellste bei uns sein. Dass ich mal erleben darf - eine Partie am ersten Brett ist nach 13 Zügen mehr oder weniger entschieden und nach 24 Zügen beendet. Meine Vermutung ist, dass sich Thomas‘ Gegner eingeredet hat, dass er gegen Thomas eh keine Chance habe. Das kommt dann irgendwie davon, wenn man sich im Vorab solche Gedanken macht wie: „ Oh Gott, der hat 300 DWZ-Punkt mehr als ich!“ oder „Den putz ich weg, der hat 200 Punkte weniger als ich!“ Alles Bimbeleszeugs. „Ran an den Gegner und dann schau‘ ‘ma ‘mal!“ sollte die Devise heißen. Aber in der Tat, Thomas‘ Gegner, der Herr Hammer, leistet sich nicht nur einen Hammer; tauscht erst die Damen und dann auch noch seinen Springer gegen drei Bauern Thomas‘. „Guter Tausch?!“ würde man sich fragen. Nun ja, hätte Weiß den dritten Bauern mit dem Läufer statt mit dem Bauern geschlagen, hätte Weiß einen Freibauern auf d5 und eine schöne Bauernkette von f2 bis c5 sein eigen nennen können. Aber so ist die d-Linie offen und Weiß hat auch noch nicht rochiert. Und als Weiß es endlich schafft, ist das der Beginn des Endes. Denn - es erwachen Thomas‘ Lieblingsgeschöpfe auf dem Brett – genau, seine beiden Springer. Einer sitzt schon zufrieden auf e4 – ein geiles Feld. Der andere schickt sich an, es seinem Bruder nachzuahmen und sich auch auf der 4. Reihe, aber auf der c-Linie einzunisten. Das ist das noch viel geilere Feld. A3, b2 und der Läufer auf d6 sind in Sicht- und Fressweite. Also Verstärkung geholt. Td1-b1. B2 muss gerettetetetet werden. Aber nun blicken die beiden unverschämten Rösser gemeinsam nach d2. Stellt sich die Frage: Welcher von beiden muss sich opfern, damit der andere Bruder von beiden den Ruhm ernten darf. Das ist gemein, einen sterben lassen zu müssen, damit der andere triumphieren kann. Am liebsten würden beide gleichzeitig nach d2. Blöde Regeln, dass das nicht geht. Also gut, Se4-d2 zwingt Weiß zu Sf3xSd2. Sc4xSd2 mit Gabelangriff auf die beiden Türm b1 und f1. Es ist angerichtet. Fehlt nur noch die Filetierung. Die dauert noch ein wenig. Erst, als auch noch Läufertausch mit weiterem Bauernverlust von Weiß nicht zu verhindern ist, gewinnt Thomas souverän diese Partie – tatsächlich führen wir also (wenn auch nur einmal im Wettkampf) mit 1:0

Peter wird an diesem Tag zum stolzen Spanier. Allerdings legte wohl früher die spanische Armee bzw. Armada mehr Wert auf die taktische Disziplin und Strategie. Sonst wäre es wohl nie zur spanischen Herrschaft auf den Meeren zw. Europa und Amerika gekommen. So bröckelt auch diesmal wieder wegen der fehlenden taktischen Disziplin und den verfrühten Alleingängen einzelner die aufkeimende Herrschaft auf dem Brett. Grundsatzfrage im spanischen: Warum ist es weder für den einen noch für den anderen gut, den (vielleicht auch ungeschützten) Bauern des Gegners auf der e-Linie mit (s)einem Springer zu schlagen? Na? Wer weiß es? Hände hoch! Hände höher! Keine Hände zu sehen?! Nicht gut, gar nicht gut, wird beim Training Einzug halten! Es ist wegen der Dame! Auch wenn sie grundsätzlich lange in ihrem Schloss/in ihren Gemächern auf d1/d8 verharren sollte – in diesem Fall ist ein kleiner Damenausflug nach e2/e7 oder wie in diesem Fall nach g5 durchaus einer Dame gestattet. Folge des Ganzen bei Peter, um Schlimmeres zu vermeiden: Einen ganzen Springer geopfert, eine versaute, nicht mehr schützbare Königsgrube. Von einer Stellung kann man nach 10 Zügen schon nicht mehr reden. Lc8-g4 statt Lc8-h3 und die Partie wäre sofort vorbei gewesen. Aber so lässt Schwarz Peter noch das eine oder andere Schlupfloch.

Warum Michaels Partie für ihn verloren gegangen ist, kann nicht mehr nachvollzogen werden. In einem angenommenen Damengambit bewegt sich alles die ganze Zeit im Remisbereich. Doch irgendwas muss Michael Mitte der zwanziger Züge aus dem Konzept gebracht haben. Man kann es drehen und wenden, wie man es will: die Partie ist nicht mehr nachvollziehbar. Schlimmeres gilt für Sergey, dessen Notation gar nicht mehr auffindbar ist. Von daher muss der werte Leser akzeptieren, dass der Spielbericht nicht vollständig sein kann. Sollte die geneigte Leserschaft deshalb einen Leserbrief an die Redaktion senden wollen, möchte sie sich doch direkt an die verantwortlichen Protagonisten wenden. Jedenfalls steht es irgendwann 1:2 und dann 2:6

Herberts Partie verläuft wieder mal irgendwie typisch für seine Saison. Aus einer scharfen Eröffnung heraus (d2-d4 d7-d5, e2-e4 d5xe4, Sb1-c3 Sg8-f6 mit anschließendem Gambitzug f2-f3) gelingt es ihm zwar, seine Figuren schnell zu entwickeln, aber die wirkliche Kontrolle über das Zentrum, v. a. das Schlüsselfeld d5, erreicht er nicht. Lc1-e3 erweist sich als zu passiv. D4-d5 war angesagt. So kann sich Schwarz mittels c7-c6 die Kontrolle über DAS Schlüsselfeld sichern und in aller Ruhe abwarten, was da (nicht) kommen wird. Es kommt sogar nicht nur, dass Schwarz die Kontrolle über d5 manifestiert sondern Herbert überreicht ungewollt, aber doch zielstrebig, die Kontrolle über e4, indem er nach Sf6-d5 diesen Springer mittels Sc3xSd5 eliminiert, um dann nach c6xSd5 im Zentrum fast gar nix mehr zu sagen hat. OK, wir wollen nicht gar so harsch sein; sein d4-Bauer hält noch dagegen, aber ohne dass das Zentrum sprengende c2-c4 wird kaum was im Zentrum zu reißen sein. Blöd nur, dass der lausige schwarze Gaul auf c6 c2-c4 verhindert, da nur c2-c3 den letzten Strohhalm im Zentrum unterstützt.

Andreas‘ Partie ist quasi schon im dritten Zug gelaufen. Im dritten Zug einer klassisch italienisch angelegten Partie Sc6-a5 zu spielen - wobei der sich dahinter verbergende Gedanke, den Läufer mind. von der Diagonale a2-f7 zu vertreiben ja was für sich hat – ist quasi das Todesurteil. Sf3xe5 Sa5xLc4, Se5xSc4 – und schon hat Weiß einen Mehrbauern und Schwarz dafür nix aber auch gar nix dem entgegenzuhalten. Mittels Dd8-g5 den Versuch zu starten, auf dem Königsflügel (Stichwort g2) für ein wenig Tohuwabohu zu sorgen, erweist sich binnen weniger Züge auch als ineffektiv, kann Weiß Andreas doch auch noch zum Damentausch zwingen. Und das mit weniger Material ohne auch nur ansatzweise über Gegenspiel zu verfügen, das wird nicht lange gut gehen…

Betrachtet man Christians Partie, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man wird zum Hirschen oder man wird zum Philosophen. Christian wurde wahrscheinlich am Abend eher zum Hirschen, sich im Bett wälzend. „ Hätt‘ ich nur aahhhh… Wo war das? Im 19. Zug?? Ich stand doch so gut……! Das gibt’s doch ned. Da wird der Matthias wieder was zum Schreiben haben…. Gewonnene Partie weggeworfen….. Obwohl…hätte das wirklich gereicht?? Ich weiß ned, aber ahhhhh  ich werd noch zum Hirschen….!“ So oder so ähnlich wird es wohl gewesen sein. Aber betrachten wir es philosophisch. Wer sind die Seele des Spiels??? Richtig, die Bauern sind es! Wozu sind die Bauern da? Zum Marschieren?! Richtig! Mit wem erobert man Raum und Zeit? Richtig! Mit den Bauern! Wie sagt der Bamberger, nachdem er eine Partie verloren hat? Richtig! A Tempo hat mir g’fehlt! Stundenlang könnte man das noch fortführen. Beginnen wir am Anfang, an der Stelle, an der jeder guter Philosoph startet, denn am Anfang ist der Anfang….. Der Anfang einer geschlossenen sizilianischen Partie, die Christian sauber auf’s Brett legt. Der Vorteil für Weiß in Christians Partie liegt darin, dass sich das Geschehen vom obligatorischen sizilianischen Stil geschwinder auf den Königsflügel verlagert, wenn man das konsequent spielt. Christian wählt die Variante, seinen Königsläufer, der sonst auf g2 verharrt, gegen den Springer auf c6 zu tauschen und verhindert somit, dass dieser sich wie gewöhnlich sonst auf d4 einnisten kann. Kostet aber ein wenig Zeit, die er aber bekommt. Eines der Felder mit grundsätzlich wichtiger strategischer Bedeutung ist im geschlossenen Sizilianer f5. Dies kontrolliert Schwarz durch g7-g6, e7-e6 und Sh5-g7. Was aber Schwarz gut überlegen muss, ist f7-f5. Denn damit gibt er die Kontrolle über e5 auf und manifestiert eine Schwäche auf e6, einen hängenden Bauern, den Christian mit Sf3-g5 sofort in Angriff nimmt und nach dem Erwiderungszug Le7xSg5 mit f4xLg5 einen starken Bauern auf g5 hat. F6 und h6 gehören jetzt Christian. Und das macht sich in der Kombination mit der Dame auf h3 schon mal sehr sehr gut. Nun gilt es, das andere, strategisch entscheidende, Feld e5 unter seine Kontrolle zu bekommen. Schwarz erkennt es und zieht Dd8-e7. Der schwarze Läufer ist noch hinter seinen eigenen Bauern auf a6, c6, c5 und e6 gefangen. Der entscheidende Moment naht. Wir machen eine kurze Pause. Bleiben sie dran. Das müssen Sie sehen! In ein paar Minuten geht es weiter…..

Heute ist der geschlossene sizilianische Tag. Scheint aber auf der Rottendorfer Seite noch nicht wirklich bekannt zu sein. Auch mein Gegner tut sich schwer mit dieser Variante, spielt aber trotzdem frisch, fromm, fröhlich, frei von der Leber weg. Nach meinem untheoretischen Lc1-g5 jagt er mich mittels h7-h6 (noch) und g7-g5 (nicht gut J) nach g3, um nach meinem f2-f4, seinem g5xf4, meinem Lg3xf4 mittels e7-e5 eigentlich richtigerweise das Zentrum nun mit c5, d6 und e5 zu manifestiert. Dadurch schafft er sich aber auch selber zwei Schwächen. Rückständiger Bauer auf d6 und halboffene f-Linie – sehr gut geeignet für meinen Turm auf f1 J. Und nachdem mein Damenspringer (welch unsittliche Assoziationen sich da auftun…..) über c3, d1 nach e3 elegant galoppiert und so die Schlüsselfelder d5 und f5 mehr als nur in Augenschein nimmt, sieht das doch alles recht vielversprechend aus.

Peter hat sich mit Glück und Gegenwehr und auch ein wenig der noch mangelnden Routine seines jugendlichen Gegners aus denn Schlingen des Schwarzen befreien

können. Plötzlich bewegt er sich sogar im Remisbereich. Zwei Damen, zwei Türme, zwei ungleichfarbige Läufer und je 5 Bauern. Das müsste Remis werden. Genau. Exakt. Glänzend formuliert. „MÜSSTE!“ Hätte, wenn und aber – Faber. Oder wie heißt das? Egal, Peters König ist eingeklemmt, auch von den eigenen Figuren, es droht Matt auf b2. Da muss doch eine Rettung noch her. Und die ist zu sehen; nicht in einem Zug, aber in zwei. Und der erste Zug ist das Zwischenschach auf d5 durch Dc6-d5, was anschließend Dd5-d4 ermöglicht und alles ist gut, da (der Läufer auf) b2 geschützt ist. Aber das erkennt Peter nicht und so kann Schwarz doch noch triumphieren zum 1:1

Was sich bei Herbert angedeutet hat, wird dann irgendwann realisiert. Einmal, ein einziges Mal hat Herbert die Chance, aus der bestenfalls noch remislichen Partie eine Gewinnoption zu kreieren. Stichwort: ungeschützte Figuren. Schwarz zieht seinen Läufer nach g5, im Unterbewusstsein wohl vergessend bzw. unterschätzend, dass sein fehlender, weil abgetauschter, königlicher Gaul nicht mehr h7 schützt. Da würde jetzt das bekannte Manöver Ld3xh7+ Kg8xLh7 nebst Df3-h5+ mit gleichzeitigem Doppelangriff auf eben besagten Läufer auf g5 die Partie drehen. Aber wenn man sich schon schlecht fühlt, geht man auch kein vermeintliches Risiko ein. Aber vielleicht ist das auch ein systematisches Problem. Ein d2-d4-Eröffnungsspieler hat vielleicht nicht so die typischen Bilder eines e2-e4-Eröffnungsspielers vor Augen und sieht dann solche taktischen Manöver und/oder traut sich das nicht zu. Sei’s, wie es ist. Herbert hechelt ohne wirkliche Ausgleichschance seinem Gambitbauern hinterher, aber der Springer auf g6 hält nun die ganze schwarze Stellung zusammen. Dann gerät auch noch der schwarze f-Bauer ins Stolpern, als aus dem ursprünglichen Verteidigungszug f7-f5 im Nachhinein der Start in den Angriff auf den weißen König wird. Die einzige schwarze Schwachstelle auf e6 kann nicht angegriffen werden, Ablenkungsmanöver auf dem Damenflügel mittels Läufergehüpfe sind maximal als untauglicher (also straffrei)Versuch zu werten. Durch das anfängliche f2-f3 ist kein natürlicher Schutzwall gegen f5-f4-f3 mehr vorhanden und so taucht dieses Bäuerlein ganz unerwartet auf f3 auf und fragt Herbert ganz unverblümt, ob er lieber einen raschen oder einen langen qualvollen Tod sterben möchte. Herbert entscheidet sich für ein schnelles Ende und lässt die Öffnung der f-Linie zu, sodass ein schwarzer Turm, unterstützt nun von dem f-bauern auf e2 (häää? F-Bauer auf e2?? Ahja, da kam noch f3xTe2 J), auf f1 Herberts König die letzten Züglein ankündigt zum nahenden 1:3.

Wirklich lange gut gegangen ist Andreas‘ Stellung wahrlich nicht. Nach dem Damenabtausch macht es sich Weiß mit Recht sehr einfach. Er geht kein Risiko ein, tauscht Figuren, verfährt nach ganz einfachen taktischen Manövern. Stelle inaktive Figuren auf aktivierende Felder, stelle gut positionierte Figuren auf noch bessere Felder und lasse den Gegner in seinem Safte schmoren. Schiebe deine Bauern Millimeter für Millimeter nach vorne und erobere so cm für cm immer mehr Raum. Und plötzlich kann es Weiß gar nicht mehr vermeiden, noch den ein oder anderen Bauern Andreas‘ sein eigen nennen zu dürfen… Aber Andreas kämpft weiter. Es geht ja für uns um den Klassenerhalt! Und vielleicht macht der Hundling ja auch noch einen Fehler. Ein einziger Fehlzug kann das wieder kippen. Dass er eine Gabel übersieht oder einen Abzug! Leider nichts dergleichen. Routiniert spielt Weiß seine Partie zu Ende. Auch dass eine Pattsituation übersehen wird, ist nicht zu erwarten. Und so kommt, was 60 Züge vorher sich angedeutet hat. Andreas gibt nach 63 Zügen auf zum 1:4.

 „So, haben Sie es sich gemütlich gemacht? Sind Sie bereit für den Showdown? Haben Sie genug Nervennahrung bereit gelegt? Sie brauchen wahrlich gute Nerven. Legen Sie sich blutdrucksenkende Mittel bereit, sollten Sie unter einem schwachen Herzen bzw. hohen Blutdruck leiden. Ich übernehme keine Verantwortung, sollten Sie das Folgende nicht verkraften!“ Alles ist vorbereitet für Christians entscheidendes Manöver. Vergegenwärtigen wir es uns nochmal. Auf dem Königsflügel hat Christian mit dem Bauern auf g5 schon den ersten Stachel ins gegnerische Fleisch eingepflanzt. Auf dem Damenflügel ist Ruhe, denn der schwarze Springer ist eliminiert und auf der halboffenen B-Linie droht aktuell keine Gefahr. Also im Zentrum soll sich das Schicksal unserer Zeit entscheiden. Hier wird der Hammerschlag am gewaltigsten sein. Unser Gegner versammelt all‘ seine Heerscharen hier. Die weiße Stadt, äh das weiße Zentrum, soll fallen. E6-e5 mit Öffnung der Diagonale und dem Erwachen des schwarzen Hexenkönigs von Angmar auf c8 wäre die Folge. Haltet ein. Haltet Eure Stellung, Ihr Soldaten von Minas Tirith. Die weiße Stadt, das weiße Zentrum darf nicht fallen. Ihr müsst das Feld besetzen. Ihr müsst e5 besetzen. Holt alle Unterstützung zusammen, die ihr ermöglichen könnt, aber besetzt zunächst das Feld e5 durch e4-e5 oder Df4-e5. Eines von beiden müsst Ihr tun. Welches ist fast egal. Aber tut es nun rasch! Nein, was tut Ihr da?! Nicht erst den Turm auf e1 zur Bearbeitung! Nein! Nein! Neiiiin!!! Oh doch, Ihr habt es getan. Ta1-e1 und Ihr steht auf verlorenem Posten. E6-e5 nebst f5-f4 und die weiße Stadt wird fallen. Die Achillesferse, die f-Linie und das Zentrum sind nun in des Gegners Hand, der nun die Oberhand gewinnt und unnachgiebig fortsetzt. Schafft Schwächen in der weißen Stellung. Ein Stückchen nach dem anderen fällt aus der weißen Mauer. Der Läufer thront unangreifbar auf e6 und g4 und gibt sich im rechten Moment gegen den weißen Ritter auf f3 in der Gewissheit, dass die weißen (h-) Linien in Kürze nicht mehr zu halten sind. „Rückzug! Zieht Euch zurück! Die Festung ist genommen! Zieht Euch in die Burg zurück!“ Aber auch das soll nichts mehr retten. Nicht einmal das allerletzte Erschallen des Horns der Burg lässt den Gegner aufhalten. Im eigenen Schloss auf f2 wird der weiße König durch Th8-h2 matt gesetzt zum 1:5

Na hoffentlich habe ich nicht zu viel versprochen mit dem Sd1-e3. Sollte das wirklich schief gehen, habe ich mich eben versprochen…. Soll ja auch mal vorkommen. J. Aber diesmal nicht. Der unrochierte schwarze König, die halboffenen f- und g-Linien kommen meinen auf dem Königsflügel positionierten Offizieren sehr zu Gute. Das Geschehen windet sich um die Felder f5 und g6. Wer kann wen wie austempieren und ausmanövrieren, um den entscheidenden Schlag anzusetzen. Oder sollten doch die einge- aber noch nicht ganz zertrümmerte Verteidigungslinien halten? Sie halten – vorerst. Alles hat sich beruhigt auf dem Königsflügel zw. dem 15. und 21. Zug. Also Taktik- und Manöverwechsel. Er kann sich auf dem Königsflügel nicht mehr wirklich bewegen, ohne dass was kaputt geht. Also ran ans Zentrum. Knabbern wir es mal mit c2-c3 als Vorbereitungszug für d3-d4 an. Wir Erinnerung uns? C5, d6 und e5? Richtig, da war was! Und immer noch der unrochierte schwarze König. Und vor ihm keine Bauern mehr, sondern Dd7, Se7, Lf7 und Lg7. Schöner Anblick. Schwarz will alles geschlossen halten im Zentrum. Ist ja auch die schwarze Sizilienstrategie und dafür am Damenflügel sich austoben (Schon wieder diese unmoralischen Aktivitäten….). Also c5-c4. D4-d5 ist ihm egal, mir nicht. Er schleicht sich weiter am Damenflügel nach vorne: a5-a4. Das ist mir egal. Dd1-c2 erhöht den Druck auf a4 und die Diagonale b1-h7. Sofort nutzt Schwarz die Chance, seinen Läufer von f7 nach g6 gegen meine Königin zu positionieren. Nicht Aug‘ in Aug‘, denn da steht noch mein Bauer e4 zwischen. Überlässt mir nun aber die offene b-Linie für meinen noch in sich ruhenden Ta1-b1. Schwarz gehen langsam die Züge aus. Ta8 kann sich nicht bewegen, da der Bauer auf a4 sonst mit Schachgebot fällt. Bauern können nicht ziehen und die Offiziere auf dem Königsflügel müssen die Einbruchsfelder überwachen. 0-0 verbietet sich auch wegen verlustig gehender Bauer auf h5. Ein Damenschach auf c5 scheint ihm die Rettung zu sein. Lg3-f2 befragt die Dame, die einen dämlich königlichen Einfall hat. In diesem Fall kann man davon sprechen, dass auch mal unser Gegner einen einfachen Fehler auf’s Brett zaubert, der mir erstmal die Sprache verschlägt. Erst auf den zweiten Blick sehe ich, was er da gemacht hat. Seine Berechnung lautet: Dc5xd5 e4xDd5, Lg6xDc2. Resultat für Schwarz: ein gewonnener Bauer und eine gerettete Stellung = Sieg. Klassischer Fall von „Denkste! Nicht den zweiten vor dem ersten Zug machen!“ Denn wie war das noch? Wer hat eigentlich die Kontrolle über die Schlüsselfelder f5 und g6? Das war ich doch. Also statt e4xDd5 erstmal Sh4xLg6. Ergebnis: Die weiße Dame ist immer noch angegriffen, die meine aber nicht schlagen kann. Also was macht man? Richtig – aufgeben zum 2:5

So steht dieser Bericht irgendwie sinnbildlich für die ganze Spielzeit. Manches Licht, zu viel Schatten. Hoffen wir, dass wir kommende Saison konstanter sein werden. Inwieweit die geänderten Voraussetzungen (mit Tobias Neumann und Siggi Grösch, dafür ich evtl. hin und wieder nicht einsetzbar, Herbert in der zweiten Mannschaft) das bessern – ich bin gespannt und lass mich überraschen. Spannend und umkämpft wird es allemal!

MC Hofi

1.

TSV Rottendorf III

43,0

:

29,0

14

:

4

2.

SC Unterdürrbach II

38,5

:

33,5

14

:

4

3.

SG Burggrumbach/Bergtheim

45,0

:

27,0

13

:

5

4.

SF Burgsinn

42,0

:

30,0

11

:

7

5.

Spvgg Stetten III

37,5

:

34,5

9

:

9

6.

ESV Gemünden

37,0

:

35,0

9

:

9

7.

SV Germania Erlenbach

35,0

:

37,0

7

:

11

8.

TSV Lengfeld 1876/SF Tarrasch Schernau

30,0

:

42,0

7

:

11

9.

SV Würzburg 1865 IV

29,5

:

42,5

5

:

13

10.

SC Prichsenstadt II

22,5

:

49,5

1

:

17

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